Heft 
(1955) 2
Seite
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10 Jahre 8. Mai

Ein Rückblick auf die kulturelle Entwicklung im Kreise

Die Werktätigen der Deutschen Demokratischen Republik begehen den Tag der Befreiung vom Faschismus durch die Armeen der Sozialistischen Sowjetunion in diesem Jahr in einem neuen historischen Entwicklungs­abschnitt ihres staatlichen und gesellschaftlichen Lebens. Die Deutsche Demokratische Republik wurde zum Grundstein für ein neues Deutschland, zu einem Zentrum aller nationalbewußten Deutschen. Als die Völker der Sowjetunion am 9. Mai 1945 ihren historischen Sieg feierten, erklärte Stalin:

Die Sowjetunion feiert den Sieg, wenn sie sich auch nicht anschickt, Deutschland zu zerstückeln oder zu vernichten.

Diese Worte, die den Geist der Humanität, des friedlichen Zusammenlebens mit anderen Völkern, der Anerkennung der Selbständigkeit und Unabhän- gikeit des deutschen Volkes atmen, bestimmen die gesamte Deutschland­politik des Sowjetstaates.

Diese grundsätzliche Einstellung der Sowjetunion zu den Fragen der Ent­wicklung der DDR ist auch das Fundament für die Entwicklung der Kultur in unserer Deutschen Demokratischen Republik.

Wenn wir von den kulturellen Errungenschaften unserer Republik sprechen, meinen wir damit vor allem jene neuen Grundlagen, die einen Aufschwung der deutschen Kultur in nationalem und humanistischem Geiste gewähr­leisten. Wir meinen die entscheidende Tatsache, daß in der staatlichen und wirtschaftlichen Gestaltung unserer Republik die geschichtlichen Lehren der zwei Weltkriege gezogen und jene gesellschaftlichen Kräfte entmachtet wurden, deren eigensüchtige, antinationale und volksfeindliche Interessen mit Militarismus, Imperialismus und Krieg verbunden waren.

Im Jahre 1945 gab die Sowjetische Militäradministration in ihrer Besat­zungszone den demokratischen Kräften des deutschen Volkes alle Unter­stützung, um eine demokratische und nationale deutsche Kultur zu ent­falten. Auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens vollzog sich seit

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