befindet. Die kostbarsten davon sind von seinem eigenen Vorfahren geschnitten, der auf dem Gebiet des Entwerfens und der Anfertigung solcher Model ein wahrer Künstler war. Seine Werke nötigen uns heute noch größte Bewunderung ab. Unser Altmeister dieser aussterbenden Kunst des Handdrucks erzählte uns, daß heute seines Wissens weit und breit keiner seiner alten Berufskollegen noch tätig ist. Vor einigen Jahrzehnten ist er noch mit seinem Vater auf dem Planwagen in die Dörfer der Prignitz gefahren, um die Aufträge von den Bauersfrauen hereinzuholen und die Fertigware auszuliefern. Viele tausend Ellen selbstgewebten Bauernleinens sind unter seinen Händen bedruckt worden, um dann im bäuerlichen Gebrauch als Schürzen, Röcke, Kinderkleider, Bettbezüge, „Eten- döker“ und ähnlichem Verwendung zu finden. Auch als dekorativen Schmuck in Form von Wandbehängen, Vorhängen und Tischtüchern brachte es viel Freude.
Die noch vorhandenen Erzeugnisse dieses alten Handwerks, das in unserer Heimat sehr verwurzelt war und alle Dinge, die unsere Väter einst mit ihrer Handwerkskunst auf allen Gebieten schufen, sind es wert, geachtet, bewahrt und behütet zu sein. Der aufmerksame Mensch leistet damit der Erhaltung der Kulturschätze vergangener Zeiten wertvolle Dienste.
HILDE ARNDT
Prignitzer Platt / Dichtung von Hermann Graebke
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Verleer ik all mien God,
So werr’k nich gliek vertagen; Verleer mien Fründen ik,
Dat werr ik deep beklogen;
Doch wenn een Minsch mien Kind Von d’ Mudderherz ritt aw:
Denn kann he ok män gliek Mi leggen in dat Grate.