genügend Zeit, die „Kammwanderung“ durchzuführen, wie sie uns Herr Hoppe in Nr. 3 dieser Zeitschrift schildert.
Zahlreich sind die geographischen Objekte, die die Schüler auf dieser Wanderung kennen lernen. Aber auch der geschichtliche Stoff kommt nicht zu kurz. Von der Deutung des Namens Perleberg sprach ich schon. Weiterhin wird vom früheren Weinbau auf dem Weinberg zu sprechen sein, von der Geschichte des Galgenberges, von Peter Brauns Grab und der Sage, die es umgibt. Hier können wir die Schüler Einblick in frühere Verhältnisse gewinnen lassen und zugleich die Brücke zur Gegenwart schlagen. Bei der Geschichte des Galgenberges bleiben unsere Betrachtungen nicht im Vergangenen haften, wir lenken die Blicke der Schüler auf das heutige Gerichtswesen.
Auch die naturkundliche Seite des Heimatkundeunterrichts kommt auf diesem Lehrausflug zu ihrem Recht. Der Rüdeweg führt uns durch die ausgedehnten Obstplantagen rechts der Reetzer Chaussee nach der Stadt zurück. Die Schüler haben Gelegenheit, die Obsternte zu beobachten, Obstsorten zu betrachten, Stein- und Kernobst zu unterscheiden, die Bedeutung der Obstanlagen für unsere Ernährung zu erörtern usw. Schon auf dem Weinberg (raten naturkundliche Objekte in Form von Nadelbäumen und Pilzen an die Kinder heran.
Nach Rüdekehr in die Schule wird das Beobachtete und Festgestellte wiederum ausgewertet. Der Höhenzug des Weinberges mit der Stadt Perleberg und der näheren Umgebung wird im Sandkasten dargestellt, davon in gemeinsamer Arbeit zunächst eine Tafelskizze und endlich eine Umgebungskarte unserer Heimatstadt angefertigt. Diese Arbeit dient gleichzeitig der Herbeiführung des Kartenverständnisses. Auch die geschichtlichen und naturkundlichen Stoffe sind unterrichtlich auszuwerten, worauf hier nicht näher eingegangen werden soll.
Die Erwanderung der weiteren Umgebung Perlebergs führt die Kinder schon in den Kreis hinein und wird bei der Darstellung des Kreisplans geschildert werden.
Zum Schluß sei mir gestattet, auf einige Schwierigkeiten im Heimatkundeunterricht hinzuweisen. Nur der Lehrer kann einen wirklich guten Heimatkundeunterricht erteilen und den Funken der Heimatliebe in den Herzen der Kinder entzünden, der selbst die Heimat kennt. Da aber viele Lehrer aus ganz anderen Gegenden in den Kreis Perleberg kamen, andere wiederum keine Gelegenheit hatten, sich mit der Heimatgeschichte oder anderen heimatkundlichen Stoffen zu beschäftigen, muß diesen Lehrern geholfen werden. Eine Hilfe finden sie schon in dem kürzlich vom Pädagogischen Kreiskabinett herausgegebenen Büchlein „Der Kreis Perleberg“. Es ist eine Zusammenstellung hauptsächlich des geographischen Stoffes. Die Fachkommission „Heimatkunde“ beim Pädagogischen Kreiskabinett beabsich-
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