tend längerem Schwanz, der einen prächtigen metallischen Glanz besitzt und eine wahre Zierde für sie ist. Brust und Schultern sind weiß, das übrige schwarze Gefieder hat einen grünen, bei gewisser Lichteinwirkung auch rötlichen Metallglanz. Das Weibchen ist wenig kleiner, kurzschwän- ziger und matter gefärbt. Sie ist ein in ganz Mitteleuropa bekannter und hier teilweise sehr häufiger Vogel, aber auch über einen großen Teil Asiens und über Nordamerika ist sie verbreitet. Gern hält sie sich in der Nähe der Ortschaften, in größeren Gärten, Parks und Alleen auf. Ihr Flug ist unsicher und bei starkem Wind schwerfällig und langsam. Ihr Nest ist meist in höheren Bäumen, es ist überdacht und enthält meistens immer 7 oft sogar 8 Eier. Trotz des verhältnismäßig hohen Geleges findet man jedoch meistens nur 3—4, oft sehr ungleich entwickelte Junge im Nest. — Wo sie allzu häufig auftritt, wirkt sie äußerst schädlich durch Zerstören der Nester kleinerer Singvögel; ebenfalls raubt sie auf Hühnerhöfen trotz des Widerstandes der Klucke junges Federvieh. Im Wesen ist sie sehr unruhig und, wo ihr nachgestellt wird, sehr scheu und vorsichtig. —
Noch unruhiger und lebhafter ist der schön gefärbte Eichelhäher (Garrulus glandarius), einer unserer schönsten Vögel. Man findet ihn in ganz Europa, mit Ausnahme des Nordens. In der Prignitz gehört er zu den häufigsten Vögeln, nimmt aber nach dem Norden zu an Zahl ab. — Bereits im südlichen Schweden ist er schon bedeutend seltener als bei uns. In der Umgebung von Eslöv (Südschweden) traf ich ihn nur noch vereinzelt paarweise an. Man findet ihn sowohl in tiefen Waldungen als auch in gemischten Vorwäldern, besonders aber in solchen mit Eichen- und Buchenbeständen. Er nährt sich meistens von größeren Insekten, Würmern, Fröschen, Vogeleiern, jungen Vögeln und Mäusen, ja er ist einer unserer größten Nest- plünderer. Kein Kleinvogelnest ist vor ihm sicher; er wagt sich sogar, trotz seiner geringeren Körpergröße, an junge Ringeltauben, sofern sie in ihrer Entwicklung noch nicht zu weit vorgeschritten sind, heran. Im Herbst bilden Eicheln und Bucheckern seine Hauptnahrung.
Das Nest des Eichelhähers ist gewöhnlich nicht weit vom Erdboden entfernt, etwa 4, höchstens 8 Meter hoch angelegt und enthält 5—7 Eier. Sein Flug ist noch unsicherer als jener der Elster und besteht eigentlich nur aus kurzen, unregelmäßigen Flügelschlägen. Er fliegt daher ungern über weitere Strecken.
Der Eichelhäher gehört zu unseren gelehrigsten Vögeln. Schon im Freien findet man nicht selten Häher, welche die verschiedensten Tierstimmen und ebenfalls Gesänge kleinerer Singvögel täuschend ähnlich nachahmen. Vor mehreren Jahren traf ich in Triglitz (Ostprignitz) einen Eichelhäher an, welcher das Wiehern des Pferdes derartig laut und deutlich imitierte, daß ich fast erschrocken stehen blieb, bis ich den Vogel in einem Weidengebüsch gewahr wurde.
Der Nußhäher (Nucifraga caryocatactes) mit weichem, schwarzbraunem
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