Entfernung des Mulmes. Daraufhin wurde sie sogleich von einem Pärchen bezogen. Als ich mich dann vom Stand der Brut überzeugen wollte, wurde ich dreimal mit Schnabelstichen im Gesicht attackiert, was von besonderem Mut dieses kleinen Vogels zeugt!
Das weißsternige Blaukehlchen belebt im Frühjahr am Elbdeich die Weidendickichte durch seinen unermüdlichen Gesang. Doch ist leider der Bestand sehr gefährdet, indem durch die jetzt häufigen Überschwemmungen im Frühling die Nester zerstört werden, da diese wenig über dem Erdboden stehen.
Bis 19D5 horstete neben dem Wanderfalken noch der schwarze Waldstorch in der Perleberger Forst, der leider dann ausgeblieben ist. Doch neuerdings ist dafür der Kolkrabe in die Prignitz eingezogen.
Der Kranich ist bisher seinem Brutgebiet treu geblieben.
Lachmöven brüten im Frühjahr bei Hochwasser kolonienweise in den Breetzer Wiesen. Dort nistet auch die Graugans und der Kampfläufer.
Die elegante Trauerseeschwalbe brütet ebenfalls in Kolonien an der Elbe zwischen den Buhnen in schwimmenden Nestern, die aber bei Hochwasser Gefahr laufen, fortgeschwemmt zu werden.
Die Wachtel und der Wachtelkönig oder Wiesenralle (Crex pratensis;, auch Wiesenschnarre genannt, sind bei normalem Wasserstand im Frühling Bewohner unserer Elbwiesen neben der gelben Schafstelze. In anderen Jahren fehlen die beiden ersteren hier völlig.
Der rote und der schwarze Milan bewohnen alljährlich die Uferwälder der Elbe, bekannt unter dem Namen Gabelweihen. Je eine Kolonie Graureiher besteht am Rudower See und bei Jederitz unweit Havelberg, wo sich auch letzteren Kormorane anschlossen.
Die kürzlichen Meldungen der schweizerischen Vogelwarte besagen, daß im vorigen Frühjahr eine Anzahl Lämmergeier bis in die österreichischen Alpen aus dem Süden eingewandert sind, die seit etwa 200 Jahren in den Alpengebieten ausgerottet wurden, jetzt aber geschont werden.
Zum Schluß sei noch bemerkt, daß in Neuseeland der dunkelgefärbte Rabenpapagei „Kea“ (Nestor notabilis) sich vom Fruchtfresser zum Raubvogel und Fleischfresser gewandelt hat, indem er durch Töten der Schafe in den Herden viel Schaden anrichtet. Dies geschieht in der Weise, daß er sich auf den Rücken der Schafe setzt, denen er dann bei lebendigem Leibe Löcher in den Rücken frißt, woran die Tiere eingehen, weshalb er stark verfolgt wird, so daß auch er bereits auf der Aussterbeliste steht.
Es ist erstaunlich, wie manche Vogelarten es verstehen, sich veränderten Verhältnissen anzupassen.