Issue 
(1955) 8
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Gerade für die Allgemeinbildung wird Großes getan

Am 15. Oktober vor einem Jahr wurde unsere Zentralschule eingeweiht. In hellen, schmucken Räumen werden unsere Kinder ein Wissen be­kommen, wie es bisher auf einem Dorfe niemals möglich war. Was wurde bisher für unsere Schule schon alles an Lehr- und Lernmaterial ange­schafft! Da haben wir Mikroskope, Lupen, Präparate, Modelle, Stromver­sorgungsgerät, Pantograph, Rundfunkgerät, Akkordeon, Sammlungs­schränke, Optische Bank mit Zusatzgeräten, neuerdings sogar ein Klavier und vieles mehr. Der Unterschied im Bildungsniveau der Schulen in Städten und Dörfern ist verschwunden. Das ist ein wichtiger Schritt zur Aufhebung des Unterschiedes zwischen Stadt und Land. Unsere Kinder erhalten bereits in der Grundschule ein Wissen vermittelt, wie das noch zu keiner Zeit der Fall war und auch nicht sein konnte. Unser Staat der Arbeiter und Bauern wird noch viele solcher und immer schönere Schulen bauen. Mit unserm Schulbau in Cumlosen wollen wir auch den Schulleiter Muchow nicht vergessen, der bei allen Schwierigkeiten während des Schul­baues mit unermüdlichem Fleiß sich für die Fertigstellung einsetzte.

Ing. R O Y E

DER GNEVSDORFER VORFLUTER

(VERLEGUNG DER HAVELMUN D U N G)

Das Sommerhochwasser des vergangenen Jahres hat bei allen die Erinne­rung an Wasserkatastrophen der letzten Jahrzehnte wachgerufen. Kata­strophen, die uns die verheerende Wirkung des Wassers zeigten, wenn es, ungehemmt über die Ufer der Flüsse tretend, Brücken, Deiche und Häuser zerstörend, große Not und unermeßlichen Schaden den Menschen bringt. Aber immer wieder dem Wasser trotzend, immer wieder entrissenen Bo­den zurückerobernd, bannt und nutzt der Mensch die Kräfte, zwingt den Wasserlauf in gewollte Bahnen, baut neue Deiche, errichtet Stauwehre, Rückhaltebecken und gewaltige Talsperren, so sich und seinem Schaffen größtmöglichen Schutz gebend.

Seit Jahrhunderten leidet die Niederung der Havel zwischen Havelberg und Rathenow unter Wassemöten, die nur zu einem kleinen Teil durch die Havel und ihre Nebenflüsse dieses Gebietes verursacht werden. Die Havelniederung bildet vielmehr ein natürliches Rückstau- bzw. Ent­lastungsbecken für Hochwasser der Elbe. Ab bestimmten Wasserständen erhält die Elbe an der Havelmündung bei Quitzöbel ein entgegengesetztes,

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