Die Zeit der Tat kann man aus einer Eintragung im Rechnungsbuch ungefähr festlegen:
Anno 1700
„Dom XXII o. Trin: Bey Beerdig D: Brünsten 12 gr 6pfg“
(d. h. 22. Sonntag nach Trinitatis).
Auch über die heute unbekannte Betitelung „Gotteshausmann“ gibt das Rechnungsbuch 1690 Auskunft:
„Noch ist damahls bey der Kirchen Rechnung beliebet worden, daß die Gootes Haus Leute vor ihre mühe, als dem leuten, Betglocke-schlagen, Kirchenschließen, aufwarten beim Altar, und was vor dienste von Gottes Haus leuten mehr zu tun gebräuchlich, haben sollen alles Obst, so auf den Kirchhoff gefällig, aus benommen die Jagelsche Birn, welche dem Prediger verbleiben, dargegen wird ihnen keine mahl Zeit auf den stillen Freytag noch anderes Einkommen gegeben, außer so oft sie den Wein zum Nachtmahl holen Botenlohn als 2 gr.“
ERNST STADKUS
De Appelbom
Een lüttet Hus, een lütten Gorn mit Tüffeln, Krut un Blom.
Daröver reckt, wie’n Schirm, sien Täck een ollen Appelbom.
Sien Stamm was dick, was krumm un holl. De Meisen un de Stör un d Spätlings wohnten in den Born. Mie kam daet lustig vor.
Ick klättert hoch up siene Täck un set ganz still in’d Low.
Ick kek un hürt de Vögel to — un fläut denn ok mien Strow.
Mien Mudder röp: „Wo bist du, Jung?“, un het mie manchmoel söcht. Dewiel hev ick im Appelbom mien schönsten Stunn verbröcht.
In Fröhjohr blöht he wie'n Bukett un gew de Imm’ ehr Brot.
To Herwsttied prohlt de olle Born vull Appel, gel un rot.
Mien Vader set’t de Ledder an, un ick steg rupp un plückt.
De Appelbom het Johr vor Johr mien Kinnerherz beglückt.
De Appelbom steiht längst nich mehr. — Mien öllern sind lang dot. Jetzt blöht een jungen Born in Gorn. — Mien Kinner sind schon grot. Mien Enkelsöhn de röppt mie to — un weckt mie ut mien Drom. — „Großvadder“ — röppt he — „Sök mie moel!“
He sitt-in’n Appelbom. —
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