Heft 
(1891) 66
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Deutsche Rundschau.

thuung über sein Wohlergehen und in Aussichtstellnng eines längeren Bv ihrerseits. Holk hatte das Telegramm noch unten im Flur überflogen, bot g danach, unter Ablehnung ihrer Begleitung, der Frau Hansen eine gute N und stieg dann in seine Zimmer hinauf, wo die Lampe schon brannte. Daß Christinens Worte besonders beschäftigt hätten, ließ sich nicht sagen, er d< mehr an Pentz, als an das Telegramm und sah weiteren Mittheilungen Ebba mit mehr Neugierde entgegen als dem in Aussicht gestellten Briese, dem Einschlafen schwanden aber auch diese Gedanken wieder, denn mit e Male war ihm, als ob er ganz deutlich ein Gekicher und dazwischen einen fl durchdringenden Ton wie vom Anstoßen geschliffener Gläser höre. War es Hause neben an oder war es direkt unter ihm? Es berührte ihn wenig angei und um so weniger, als er sich nicht verhehlen konnte, daß etwas von Eifer mit im Spiele war, Eifersucht auf dieSicherheitsbehörde." Dies Wort int barg auch wieder die Heilung in sich, und als er es vor sich hin gesprochen, ihm seine gute Laune wieder und bald danach auch der Schlaf.

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Am andern Morgen erschien die jüngere Hansen mit dem Frühstück, un Holk sie musterte, war er fast beschämt über die Gedanken, mit denen er g eingeschlafen war. Brigitte sah ans wie der Helle Tag, Teint und Auge und eine ruhige frauenhafte Schönheit, fast wie Unschuld, war über sie a gossen. Dabei war sie schweigsam Wie gewöhnlich, und nur als sie gehen tt Wandte sie sich noch einmal und sagte:Der Herr Graf sind hoffentlich niä stört worden. Mutter und ich haben bis nach zwölf kein Auge zugethan. sind so sonderbare Leute neben an, unruhig bis in die Nacht hinein, und hört jedes Wort an der Wand hin. Und wenn es dabei bliebe ..." Graf versicherte, nichts gehört zu haben, und als Brigitte fort war, w wieder ganz unter ihrem Eindruck.Ich trau ihr nicht, fast so wenig w Alten, aber eigentlich Weiß ich doch nichts weiter, als daß sie sehr hübs Das Gespräch, das ich gestern oder vorgestern mit ihr hatte, ja, was b< das am Ende? Solch Gespräch kann man mit jeder jungen Frau führen ode mit sehr vielen. Eigentlich hat sie nichts gesagt, was Andere nicht auch könnten; Blicke sind immer unsicher, und mitunter ist mir's, als ob Alle- Pentz da so hingesprochen, bloß Klatsch und Unsinn sei. Das mit der wird Wohl auch noch anders liegen."

Eine Stunde später kam der Postbote, der den telegraphisch angekür Brief brachte. Holk freute sich, weil ihm aufrichtig daran lag, all den ? samen Betrachtungen, wie sie diese Weiber, Ebba mit eingerechnet, in ih geregt hatten, entrissen zu werden. Und dazu war nichts geeigneter als eii von Christine. Der kam aus einem zuverlässigen Herzen, und er athmc als er das Couvert geöffnet und den Brief heraus genommen hatte. Aber einer Täuschung entgegen, der Brief war von einer solchen Nüchternheit, nur im Stande war, ein Mißbehagen an die Stelle des anderen zu setzei

Ich hatte vor, lieber Holk," so vermeldete Christine,Dir einen Brief zu schreiben, aber Alfred, den Du für die Wochen Deiner Al heit als Dein Alter Ego eingesetzt hast, ist eben von Arnewiek herübergekc