Heft 
(1894) 81
Seite
37
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Villa Gloria.

1 .

In Terni, das zum Sammelplatz ersehen,

Stellt' uns Righetto auf in einem Feld Und sagte: Wie wir mit einander stehen.

Weiß ich, so daß mich keine Furcht befällt.

Doch, Freunde, offen muß ich euch gestehen:

Um unsre Sach' ist's zweifelhaft bestellt.

Rom werden wir 'neu Augenblick nur sehen,

Dann heißt's Wohl: gute Nacht, du schnöde Welt!

Deshalb, bevor wir die Gewehre fassen:

Fühlt Einer sich nicht dazu aufgelegt,

So tret' er aus den Reihen ungenirt.

Nun? sagt' er. Will nicht Einer uns verlassen? Und da kein Einziger den Mund bewegt,

Sind wir nach Tisch, wir Siebzig, abmarschirt.

2 .

So bis zum andern Tag die ganze Nacht! Marschirten wir. Sodann im Morgengrauen Auf einer Wiese wurde Halt gemacht,

Die ganz quatschnaß von Nebelreis und Thauen.

Dann setzten wir durch einen Bergstrom sacht,

Und da wir nicht der Straße durften trauen, Ging's durch 'neu Wald und weiter mit Bedacht Durch der Sabina weitgestreckte Auen.

Uns zum Geleit fuhr immer hinterher Ein alter Omnibus, ein invalider,

Drin Alle nach einander Zuflucht nahmen.

Der Himmel überzog sich trüb und schwer,

Und unablässig goß es aus uns nieder,

Bis wir zuletzt nach Cantalupo kamen.

3 .

In Cantalupo, in 'nein Kirchlein drinnen,

Theilt' uns Righetto in drei Trupps. Sodann Verlas die Instruction er und begann:

Noch einmal mahn' ich euch, euch zu besinnen.

Fühlt Einer sich nicht fest, der geh' von hinnen Und thue weiter keinen Zwang sich an!

Es muckte Keiner. Er daraus: Wohlan!

Ihr seid entschlossen, und nun kann's beginnen.

Und daß Bescheid ihr wißt für alle Fälle:

Fall' ich warum nicht sag' ich's unverhohlen? So tritt, der nach mir kommt, an meine Stelle.