Villa Gloria.
12.
Righetto, der erkennt, nun werd' es bald Ernst werden, da die Streifpatrouille schon Hier ausgewittert unfern Aufenthalt,
Ruft feinen Bruder auf und die Section,
Zu der auch ich gehört', und sagt ganz kalt:
Besetzt das Hänschen, nehmt die Position! —
Wir gehn. Kaum sind wir drinnen, als es schallt: An die Gewehre! — Schön! — Ein Bataillon! —
Wir aus dem Haus und rasch uns ausgestellt (Mich dünkt, im Ganzen unser siebzehn Schützen) Und ausgeschant hinab durch Wies' und Feld.
Ha! zwischen Weißdornhecken dort beginnt's Von blanken Bajonetten jetzt zu blitzen . . .
Italien hoch! Die Papstsoldaten sind's!
13 .
Nun bis ans Gitterthor herangekommen,
„Feuer! Und vor!" trompetet das Signal.
Ein Halt — dann wird die Mauer überklommen, Und Feuer gibt der ganze Trupp zumal.
Wir haben Stellung vor dem Haus genommen, Indessen drin im Flure leichenfahl Der Vignerol knierutschend seine frommen Angst-Litaneien murmelt ohne Zahl.
Doch während sacht der Feind uns näher rückt,
Die Kugeln pfeifend ihres Zieles fehlen,
Feuert uns Giuvannino schreiend an.
Furchtlos, vom Schloßenwetter rings umzückt,
Rust er: Bedenkt, daß wir nur Siebzig zählen, Und sechs Patronen kommen auf den Mann!
14 .
Nicht einen Schuß, eh' sie ganz nahe sind! —
Und während näher kommt ein Bataillon,
Sehn wir von andern Papstsoldaten schon 'neu Trupp, der aufwärts seinen Marsch beginnt.
Herrgott! schmeißt nicht das Pulver in den Wind! Schreit Biuvannino. Subordination Und Ruhe! Ruhe! Der ist ein Coujon,
Der Feuer gibt, eh' sie ganz nahe sind. —
Fürwahr, wie so die Feinde avanciren Und immer näher auf den Leib uns rücken,
War's in dem Kugelsausen nicht geheuer.
Doch erst, als wir so nah ins Aug' uns stieren, Daß wir uns konnten fast ins Antlitz spucken, Brüllte Ninetto: Hoch Italien! Feuer!