Villa Gloria.
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einen Lehrstuhl der Chirurgie einnahm und bald darauf als Präsident der 8eno1a cii OüiruiAia sich eines großen, segensreichen Wirkungskreises erfreute. Neben seinen Verdiensten als Operateur und hülfreicher Freund der Armee erwarb er sich durch seine patriotische Gesinnung die allgemeinste Achtung und Verehrung, so daß er nach den heroischen „fünf Tagen", die Mailand der österreichischen Herrschaft entrissen (l9. bis 23. März 1848) einstimmig zum Bürgermeister von Pavia erwählt wurde. Doch bekleidete er dieses Amt nur ein Jahr. Arbeit und Aufregungen aller Art hatten seine Kräfte erschöpft; die Nachrichten von der verlorenen Schlacht bei Novara erschütterten den Schwerkranken dergestalt, daß er die Trauerbotschaft nur wenige Tage überlebte.
Seine Gattin ertrug ihr schweres Geschick mit einer Seelenstärke, die ihr von nah und fern Beweise der innigsten Liebe und Bewunderung eintrugen. Aus eine der Adressen, die ihr nach dem Trauerspiel von Villa Gloria zukamen, antwortete sie:
„Möchte das Blut meines Enrico und meiner anderen Söhne, unserer anderen Märtyrer, nicht umsonst vergossen sein. In der festen Hoffnung, daß für unser unglückliches Land bessere Tage kommen werden, und zwar bald, finde ich den Muth, weiter zu leben und zu kämpfen, unterstützt durch die treue Liebe der Theuren, die mir noch geblieben sind."
Am 24. October 1875 wurde in Groppello, im Garten des Kinderasyls, die Statue einer bejahrten Frau mit sympathischen Zügen enthüllt, deren Sockel unter anderen Inschriften auch die Worte trägt: Oairoli-Lono
^äelaiäs .... Lsnsmsrita äsl Oomuns psr 1a tonäa^ions äsll' ^.silo Intantile."
Die brüderlichen Helden von Villa Gloria ehrte das dankbare Italien durch ein Denkmal auf dem Monte Pincio.