Heft 
(1894) 81
Seite
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Tie Nordlandreise des Deutschen Kaiserpaares im Jahre 1894. Z83

Barten-Wale, bei der Verfolgung von Heringen, in die Bucht, die alsdann gesperrt wird. Die Anwohner derselben, ein Jeder mit der Armbrust bewaffnet und Pfeilen, welche den Namen des Besitzers tragen, vereinigen sich in Booten und beginnen diese halb prähistorische Jagd. Der erlegte Wal wird gemäß der Güte der Schüsse vertheilt; die Pfeilspitzen sind vergiftet.

Von dieser Merkwürdigkeit machte ich Seiner Majestät Mittheilung mit dem Bemerken, daß dem Völker-Museum viel daran läge, eine der wenigen Armbrüste aus alter Zeit zu erwerben. Der Kaiser gab seinem Interesse dafür Ausdruck, und man entschloß sich in Bergen, dem Berliner Institut das seltene Stück zum Geschenk zu machen. Durch Vermittlung des deutschen Consuls Mohr erhielt ich die Armbrust und brachte sie in die Heimath. Der Kaiser bestimmte nunmehr, daß von unserer Seite ein entsprechendes Gegengeschenk gemacht würde.

Am einunddreißigsten Juli ging dieHohenzollern" des Morgens um vier Uhr in See und fuhr am Vormittag des ersten August nach schneller und glücklicher Fahrt in die Schleuse von Wilhelmshafen ein.

Damit wurde eine Reise vollendet, deren Verlaus den Erwartungen des Kaisers entsprach, und welcher die Theilnahme der Kaiserin den Stempel der Anmuth und des Liebreizes ausgeprägt hatte.