Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1911) J. J. Rousseau
Entstehung
Seite
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Rousseaus Jugend.

Auftrage der Regierung wieder nach Persien gesandt. Er reiste mit seiner Frau in einem mit sechs Pferden bespannten Postwagen ab. Als sie bei hellem Tage in den Wald von Fontainebleau gekommen waren, be­fahl der Reisende dem Postillon anzuhalten und wandte sich, als der Postillon ihn nicht hörte, an die Vor­übergehenden. Der Wagen wurde angehalten, und nun beklagte sich der Reisende laut schreiend über den Postillon, er sei im Einverständnisse mit Räubern und wolle ihn im Walde ermorden. Man machte ihn darauf aufmerksam, dass der Postillon ja in ganz richtiger Weise auf der grossen Strasse fahre.Seht ihr denn nicht, erwiderte er, dass er mich schon vom Wege abgebracht hat, und dass er mich erwürgen lassen will? Es war nicht möglich, ihm Vernunft beizu­bringen, und er wurde nach Paris zurückgeführt, von wo aus er später von Neuem nach Persien, aber ohne Mission der Regierung, abreiste.

Dieser Rousseau war nach Musset Ander-Ge­schwisterkind mit Jean-Jaques, d. h. ihre Väter waren die Söhne von Brüdern. Es ist ersichtlich, dass aus jenem Anfalle von Verwirrung keine weitgehenden Schlüsse gezogen werden können, da über sonstige Störungen, etwaigen Alkoholmissbrauch u. dergl. nichts berichtet wird. Musset selbst meint, dass der per­sische Rousseau doch im Uebrigen geordnet gewesen sein müsse, da er 1781 französischer Consul zu Bassora war und als Generalconsul 1808 zu Bagdad starb. E. Ritter hat gesagt, in Rousseaus Familie sei die moralische Atmosphäre nicht gut gewesen, Rousseau