Heiterkeit auf der Reise nach Paris.
VIIL
Rousseau war im Mai von Monquin abgereist und hatte sich zuerst nach Lyon begeben, um da seine alten Freunde zu besuchen und Nachrichten über die Gesinnung der Regirung gegen ihn einzuziehen. Er fand in Lyon diesmal wie immer eine ausserordentlich freundliche Aufnahme und überraschte seinerseits alle Welt durch seine Heiterkeit und Zugänglichkeit. Er verkehrte auf das unbefangenste mit der Familie seiner Wirthin, der Frau Boy de la Tour, botanisirte und musicirte mit ihren Töchtern, er besuchte Theater und Concerte und liess auf einer Privatbühne seinen„Pygmalion“ aufführen. Mit Herrn de la Tourette, einem eifrigen Freunde der Botanik, wanderte er durch die schöne Umgebung Lyon’s. Diesem trug er auch zuerst die Einleitung zu seinen Bekenntnissen vor. Alle die Vorsichtmaassregeln, zu denen ihn der Prinz Conti jahrelang genöthigt hatte, liess er unbeachtet. Sie waren ihm längst in hohem Grade lästig gewesen, und insbesondere hatte er nur mit grossem Widerwillen seinen Namen verleugnet. Auch als er sich Renou nannte, hatte Jedermann gewusst, dass er Rousseau war. Sollte nicht die ganze Sache eine Intrigue sein,
Möbius, Rousseau. 15