8 Reise nach Grenoble.
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VI.
Wie es bei Kranken seiner Art gewöhnlich der Fall ist, wirkte zunächst die Ortsveränderung sehr günstig auf Rousseau. Er fühlte sich in Lyon, wo er am 18. Juni eintraf, recht wohl und verkehrte heiter im Kreise seiner alten Freunde. Alle seine Gedanken wandten sich der Botanik zu. Er sprach und schrieb fast nur über Pflanzen, machte mit verschiedenen Botanikern Bekanntschaft und entwarf mit grossem Eifer Pläne für botanische | Excursionen. Mit mehreren Bekannten machte er zu
erst einen Ausflug auf die Grande-Chartreuse. Auf dem [3 Rückwege trennte er sich von der Gesellschaft und stieg nach Grenoble hinab. Obwohl er hier sehr freundlich, ja begeistert aufgenommen wurde, und sowohl die obersten Beamten wie die Bevölkerung ihn auszeichneten, gerieth er doch bald wieder in eine trübe Stimmung. Er fühlte sich nicht sicher und schrieb deshalb an den Prinzen Conti. Dieser erwiderte, er wisse zwar, dass der Polizei-Lieutenant in Grenoble Rousseau beobachte, doch werde er seinen Einfluss aufbieten, um| jede Störung von Rousseau fernzuhalten.„Haben erst die Neugier-Verfolgungen des Polizei-Lieutenant aufgehört, so werden Sie sehen, dass Niemand Ihnen