Rousseau’s Vater.
habe des origines un peu troubles et limoneuses. Diesen harten Ausspruch begründet er damit, dass nach den Acten Onkel und Tante Bernard(von denen allerdings auch Rousseau keine sehr anziehende Schilderung entwirft) schon vor der Hochzeit ehelich verkehrt haben, dass Rousseau’s Vater einmal wegen nächtlichen Strassenspektakels mit einer Ordnungstrafe belegt worden ist, dass die Tanten Rousseau’s vom Consistorium getadelt worden sind, weil sie Sonntags Karten gespielt haben! Das ist denn doch eine etwas wunderliche Beweisführung. Wie bedenklich müsste es danach um viele Familien aussehen, wenn die Studentenstreiche der Väter herauskämen. Dass seine Familie heiter und lebenslustig war, das betont Rousseau selbst, und es ist sehr begreiflich, dass unter dem drakonischen Regimente der Genfer Geistlichkeit ein lebenslustiger Mensch in die Acten kommen konnte. Also damit ist es nichts.
Freilich scheint Rousseau’s Vater nicht eine Natur mit stabilem Gleichgewichte gewesen zu sein. Rousseau spricht von ihm mit grosser Zärtlichkeit und man muss wohl annehmen, dass die kindliche Liebe einen verschönernden und verhüllenden Einfluss ausgeübt habe. Wir erfahren, dass Vater Rousseau ein tüchtiger Uhrmacher gewesen ist, dass er aber in seinem Gewerbe nicht aufging, sondern idealen Interessen zugewandt war. Er betheiligte sich mit Lebhaftigkeit an dem öffentlichen Leben seiner Vaterstadt Genf und war von Patriotismus erfüllt. Auf seinem Arbeittische lagen die Schriften von Plutarch, Tacitus und Hugo Grotius. Er