Die Blasenstörungen.
sterben zu müssen glaubte. Dergleichen entzündliche Zufälle, Seitenstechen und besonders Halsentzündungen, denen ich sehr unterworfen war, habe ich viele in meiner Jugend gehabt, die ich hier nicht alle aufzähle, die mir aber immer den Tod nahe genug zeigten, um mich mit dem Gedanken an ihn vertraut zu machen“. In Venedig(1743) scheinen die Blasenbeschwerden, die fortan dem armen Rousseau das Leben verbitterten, zum ersten Male seit der frühesten Kindheit in stärkerer Weise aufgetreten zu sein.„Ein Bildungsfehler der Blase verursachte während meiner ersten Lebensjahre eine andauernde Harnverhaltung, und meiner sorglichen Tante Suzon kostete es unglaubliche Mühe, mich zu erhalten. Sie kam jedoch zum Ziele, und meine kräftige Constitution gewann die Oberhand; meine Gesundheit befestigte sich während meiner Jugend dermaassen, dass ich, abgesehen von der Erschöpfungskrankheit, deren Geschichte ich erzählt habe, und von dem häufigen Drange, Wasser zu lassen, der mir bei jeder Erregung peinlich wurde, mein dreissigstes Jahr erreichte, fast ohne meine anfängliche Schwäche zu fühlen. Zuerst machte sich dieselbe wieder geltend bei meiner Ankunft in Venedig. Die Beschwerden der Reise und die entsetzliche Hitze, der ich ausgesetzt gewesen war, verursachten mir Harnbrennen und Nierenschmerzen, Erscheinungen, die bis zum Eintritte des Winters anhielten“. Am 26. August 1748 schreibt Rousseau an Frau von Warens:„Ich hoffte nicht mehr, meine gute; liebe Mama, dass ich noch einmal das Vergnügen haben würde, an Sie zu schreiben; seit meinem letzten Briefe