Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1911) J. J. Rousseau
Entstehung
Seite
215
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Neue Erregung.

hatte er die Thiere geliebt. In Monquin gelang es ihm, die Schwalben zum Nestbau in seinem Zimmer zu ver­anlassen, und schon um vier Uhr früh stand er auf, um den ungeduldigen Gästen, die durch das Zimmer schwirrten die Fenster zu öffnen.

Lange sollte er sich der Ruhe nicht freuen. Schon im Mai schrieb er an den Prinzen Conti, dass erfrei­willig hier nicht länger bleiben werde. Die Gründe lassen sich schriftlich nicht wohl mittheilen, es liege ihm aber sehr viel daran, dass Seine Hoheit sie kenne, und er bitte deshalb um eine Audienz. Wenn die Reise auch vielleicht für ihn gefährlich sei, so dürfe man doch darauf keine Rücksicht nehmen, da es nicht an­gemessen sei, seine Sicherheit auf Kosten seiner Ehre zu wahren. Wolle der Prinz die Audienz nicht ge­währen, so möge er gestatten, dass Rousseau sich einen neuen Wohnort suche, ohne ihn vorher zu nennen. Sei der Prinz auch damit nicht einverstanden, so bitte er um einen Pass nach dem Auslande. Werde aber dieser ebenfalls verweigert, so müsse er trotz der Ver­ehrung für seine Hoheit auf eigene Faust über sich verfügen. Conti lud Rousseau ein, im Juli nach Nevers zu kommen, da er um diese Zeit die Bäder des nahe­gelegenen Pougues brauchen werde. Die Zusammen­kunft fand wirklich im Juli statt, aber über das Er­gebniss schwieg Rousseau. Sehr erfreulich muss es nicht gewesen sein, denn die Beziehungen zum Prin­zen waren fortan aufgehoben, und Rousseau sprach zwar später von seinem Beschützer nur in angemessener Weise, wie es ihm die Dankbarkeit vorschrieb, aber