Resignation und Tod.
veröffentlicht, und hauptsächlich ihre Schilderungen liegen dem letzten Theile der Lebensgeschichte Rousseau’s zu Grunde. Der Vertrauenswertheste dieser Berichterstatter ist Bernardin de St. Pierre. Er schildert die dürftig ausgestatteten Mansardenstübchen, in denen der Philosoph wohnte, seine gleichmässige, einfache Lebensweise, seine Spaziergänge, seine Aeusserungen über Menschen und Dinge. Er weiss seine Liebenswürdigkeit und kindliche Einfalt, seine unerschütterliche Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit nicht genug zu rühmen. Er sowohl wie andere Beobachter betonen, dass Rousseau nie über Jemand Böses gesagt und selbst von seinen Gegnern nur in achtungsvoller Art gesprochen habe. Unter Anderem erwähnt Bernardin de St. Pierre, dass Rousseau sich Vorwürfe über seine Ausfälle gegen die Aerzte gemacht habe; unter allen Gelehrten seien doch diese die kunst- und kenntnissreichsten. Ueber die krankhaften Zustände spricht Bernardin de St. Pierre wenig. Einmal, berichtet er, habe sich Rousseau gegen ihn wegen seiner Schroffheit entschuldigt:„es giebt Tage, an denen ich allein sein will... ich mag die Intimität nicht mehr, ich habe mein Herz verschlossen... die Verstimmung überwältigt mich, zwar suche ich sie eine Zeit lang zu beherrschen, dann aber geht mir die Kraft aus“. Bernardin schildert auch die leibliche Erscheinung des alten Dichters: Er war mittelgross und mager. Die eine Schulter stand etwas höher als die andere, wohl in Folge der Schreibarbeit. Im Uebrigen war er wohlgewachsen. Die Hautfarbe war dunkel, die Wange