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Judenproblem / von I. Breuer
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in Mizrajim eine rechtlose Menschenhorde.Und sie taten uns Böses an und quälten uns und legten uns harte Arbeit auf." Wir aber wußten uns selbst nicht zu helfen, denn ihrer war die Macht und die Kraft. Nach den Gesetzen der Geschichte waren wir verloren. Nichts hatten wir mehr als den Gott unserer Väter.Da schrien wir auf zu Gott, dem Gotte unserer Väter, und es hörte Gott unsere Stimme, sah unser Elend, unsere Mühsal und unsere Bedrängnis und führte uns aus Mizrajim hinaus mit starker Hand und ausgestrecktem Arm, mit großer Furcht und mit Zeichen und mit Wundern." Wohltat auf Wohltat hat unser Gott seit­dem auf uns gehäuft:Er hat uns aus Mizrajim geführt, hat an Mizrern und ihren Göttern und Erstgeborenen Straf­gericht geübt, uns ihre Habe gegeben, uns das Meer ge­spalten, uns trockenen Fußes hindurchziehen lasten, unsere Dränger darein versenkt, in der Wüste vierzig Jahre für uns gesorgt, uns mit Manna gespeist, uns den Sabbat geschenkt, uns zum Berge Sinai geführt, uns die Thora gegeben, in Israels Land uns gebracht, das Haus der Wahl uns dort errichtet, für all unsere Sünden Sühne zu erwirken . .

In Mizrajim sind wir, ohne Land und ohne Staat, durch die Bereitschaft, Gottes Gesetz zu übernehmest, zur Nation, zu Gottes Nation geworden. Unserer Sünden Zahl hat uns Tempel, Staat und Land geraubt. Seitdem sind, wie einst in Ägypten, immer wiedervon Geschlecht zu Geschlecht die Feinde gegen uns gestanden, uns zu vernichten. Aber der Heilige, gesegnet sei Er, errettet uns aus ihrer Hand..."

Denn wir bleiben Gottes Nation, solange wir Gottes Gesetz wahren. Gott wahrt seine Verheißung an Abraham, unseren Vater.Sie ist es, die unseren Vorfahren und uns stets beistand." Sie führt uns zurück ins Land, das Gott unseren Vätern zugeschworen.

Halleluja! Stimmt mit ein in die jüdische National­hymne, die König David gesungen! Stimmt mit ein in das Lied, in das schauende Lied, das Gottes Walten in der Geschichte besingt! Unser ist die Geschichte! Unser die Zukunft! Wir haben den Völkertod in Mizrajim über> wunden. Wir haben am Sinai das Licht geholt, das uns, wo immer wir sind,Knechtschaft in Freiheit, Kummer in

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