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Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde / von Felix Wahnschaffe
Entstehung
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II. Die Gegend westlich der Elbniederung.

Während der landschaftliche Charakter in dem soeben ge­schilderten, östlich der Elbniederung gelegenen Gebiete das gewöhnliche Aussehen der im norddeutschen Flachlande sich ver­schiedentlich findenden, mit Geschiebesand bedeckten Hochflächen besitzt, in deren Waldungen die Kiefer, in deren Feldern die Lupine der Gegend ein eigenthümliches Gepräge verleiht, bemerken wir einen scharfen Gegensatz, sobald wir den westlich von Magde­burg gelegenen, wegen seiner ausserordentlichen Fruchtbarkeit berühmten Landstrich betreten, welcher durch seine üppigen Weizen- und Rübenfelder sich auszeichnet, aber auch wegen seines Baum- und Wassermangels eine gewisse KEintönigkeit besitzt.

Derselbe hat in Folge seiner grossen Fruchtbarkeit den Namen

g die Börde« erhalten, ein Name, dessen Stamm sich in dem Worte »Bürde« und dem plattdeutschen Zeitwort bören«(schwedisch: bära, englisch: to bear)= tragen erhalten hat und den»tragen­

den«, fruchtbaren Boden bedeutet. Die Magdeburger Börde, in geographischem Sinne genommen,

as untere Ohrethal und die

erstreckt sich im Norden bis fast an in sie einmündende Bever und wird im Osten durch die Elb­niederung, im Westen durch das obere Allerthal und im Süden durch das Bodethal zwischen Calbe und Stassfurt begrenzt. Sucht man dagegen nach den Grenzen deı eigenthümlichen, die Frucht­barkeit der Magdeburger Börde bedingenden geologischen Bildung, so fällt, wenn man von der obersten bodenbildenden Schicht ab­sieht, die geographische Umgrenzung nur im Norden, Osten und Nordwesten mit der geologischen zusammen, während nach Süd und Südwest die Bördebildungen über das bezeichnete Gebiet

hinausreichen.