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Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde / von Felix Wahnschaffe
Entstehung
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88 Die Elbnieder

der Geschiebemergel zwischen Wolmirstedt und Hohenwarthe wieder von den Elbwassern durchbrochen und es bildete sich in der Alluvialzeit das Elbthal in seiner jetzigen Gestalt heraus.

FRIEDRICH HOFFMANN hat es anschaulich zu machen versucht, dass das bei Wolmirstedt in die Elbniederung mündende OÖhre­thal die ursprüngliche Fortsetzung des nach der Aller und Weser Zu gerichteten Liaufes der Elbe gewesen sei, bevor dieselbe die nach NNO gerichtete Ablenkung erfuhr. Bei einer Besichtigung an Ort und Stelle schien es mir jedoch ganz unmöglich, dass das Ohrethal die grosse Abflussrinne der Elbe nach der Weser zu gebildet haben sollte, denn das Thal der Ohre zwischen der hart am Nordgehänge des Thales gelegenen Stadt Wolmirstedt und der nördlich von Elbey an der Jersleber Chaussee gelegenen Windmühle ist nur 400 Meter breit und steht in keinem Ver­hältniss zu dem gewaltigen, zwischen Wolmirstedt und Hohen­warthe 6&m breiten Elbthale. Die im Thalsande bei Neuhaldens­leben und Oebisfelde sich findenden Kieselschiefergerölle beweisen allerdings, dass die Elbwasser bis in diese Gegenden gedrungen sind und zwar wahrscheinlich zu einer Zeit. als die Elbgerölle am östlichen Rande des niedriggelegenen Bördegebietes über dem humosen Löss abgelagert wurden. Dies geschah jedoch nur bei Hochfluthen, denn das schmale und rechtwinklig in die Elbniederung einmündende OÖhrethal, welches an dieser Stelle nicht einmal das Wasser des heutigen Elbstromes aufzunehmen vermag, bildete niemals einen Hauptlauf desselben, sondern war nur eine vorüber­gehend benutzte Rinne der hochangeschwollenen Fluthen.

Die Ablagerungen, welche die Elbniederung erfüllen, gehören

dem Alt- und Jungalluvium an.

Der Elbthalsand.

Zum Altalluvium sind die Sande zu rechnen, welche sich un­mittelbar an das Diluvialgehänge anschliessen und eine ebene Vor­terrasse gegen die tiefer gelegenen jungalluvialen Absätze bilden. Das Sandgebiet der Gegend zwischen Gommern, Plötzky und

Pretzien ist als eine derartige altalluviale Thalsohle der Elbe an­