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I.
Mein Geburtsort iſt Brody, eine freie Handelsſtadt an der ruſſiſchen Grenze Galiziens . Meinen Vater kannte ich nicht, denn er ſtarb vor meiner Geburt. Das aber weiß ich, daß er im Talmud Unterricht ertheilt und Vorleſer der Thora in einem anſehnlichen Bethauſe war. Er lebte mit meiner Mutter, die er als Wittwe geheirathet hatte, in friedlicher Ehe, denn ſie war fromm und gefällig gegen Jedermann. Sie war auch wegen ihrer Schönheit und Klugheit ſehr beliebt und da ſie ſich auf die Werthſchätzung von Perlen, einem weſentlichen Hauptſchmuck des weiblichen Geſchlechtes, vorzüglich verſtand, fo fand fie auch in vielen Häuſern eine vor— theilhafte Verwendung ihrer Kenntniſſe und vermehrte nicht um ein Geringes das wöchentliche Einkommen ihres Gatten. So lebten denn meine Eltern unter ſehr günſtigen Verhältniſſen, zeugten auch blühende Söhne und Töchter und hatten nur noch einen Wunſch, ein Gebet, daß ihnen ihr Wohlſtand erhalten werden möge.
Leider aber waltet über Brody ein Verhängniß, das von Zeit zu Zeit ſo lebensfeindlich auftritt, daß die Bewohner der Stadt ſich nie eines bleibenden Glückes erfreuen können. So z. B. bricht regelmäßig in jedem Jahrzehnte ein furchtbarer Brand aus, der die ganze Stadt ſammt den angrenzenden Vororten einäſchert, und nichts als Trümmer den Unglücklichen zurückläßt. Starke Regengüſſe machen aber dann ſelbſt dieſe 1