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VIII.
Nachdem ich zu Samuel wieder zurückgekehrt war, fand ich Gütele mit ihm wegen meines Schulbeſuches in einem hef— tigen Streit. Alſo jammerte ſie und ſprach die klagenden Worte: Mein Mann wird im Grabe nicht ruhen! Sein letzter Sohn iſt ein Schkolnikſ geworden! Wehe, was habt ihr gethan! Nicht genug, daß ihr ihn meiner Bruſt entriſſen, ihn mir ſo fremd gemacht, daß ich das ſüße Wort ‚Mutter‘, den einzigen Troſtestrank meines Daſeins vermiſſe; nicht genug, daß ihr ihn zu gänzlicher Abtrünnigkeit beſtändig reizt, wollt ihr ihn noch dazu der„Jüdiſchkeit' entwöhnen, den letzten Stamm meines Schoßes verderben? Ich entbehre des Lichtes, ſehe keine Welt vor mir, meine Augen hab ich blind geweint über den jähen Tod meiner Söhne und Töchter, meines frühern und ſpätern Gatten, warten muß ich auf das kärglich hingereichte Brod— Alles, Alles hab' ich verloren— fol es noch zuletzt mein qualvolles Herz zerreißen, mein Gemüth in Wahnſinn jagen über die Entartung meines letzten, allerletzten Kindes.. 2“—„Nein, ich werde nicht entarten, Gütele, fürchte nicht!“ ſprach ich, indem ich mich ihr näherte. Da fie mich plötzlich vernahm, erfaßte ſie haſtig meinen Arm, drückte mich mit Leidenſchaft an ihre Bruſt und weinte zahlreiche Thränen. Samuel brummte etwas vor ſich hin und verließ das Zimmer.
Die tiefe Erregtheit der Mutter verwirrte ihn auf
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