Heft 
(1955) 9
Seite
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Ritter darstellend. Seltsamer­weise steht dieser Mensch auf einem Tier, das densel­ben Männerkopf trägt wie sein Bezwinger.

Wenden wir uns nun zur Westwand dieses südlichen Querschiffes, so sehen wir einen Rest der alten Wand­malereien, die früher die Kirche schmückten. Es ist ein etwa 5 l A m hohes, mit Wasserfarben gemaltes Bild des Heiligen St. Christophe­rus, wie er mit dem Christus­kind auf der Schulter durch das Wasser schreitet. Wenn man hört, daß dieser Heilige als Schutzpatron der Wan­derer gilt, so wundern wir uns nicht, daß in dieser ehe­maligen Wallfahrtskirche sein Bild dreimal zu finden ist. Abgesehen von dieser großflächigen Wandmalerei steht er unter den Holz­figuren des Hochaltars und als Glasmalerei im linken der drei Mittelfenster des

Hohen Chores. An derselben Wand hat auch ein größeres holzgeschnitztes Bildwerk Platz gefunden, das einen trauernden Christus auf einem Felsen sitzend darstellt. Unter der Empore dieses Querschiffes befand sich früher die Kammer, in der dieWunderbluthostien aufbewahrt wurden. Heute ist der Zugang von der Kirche aus zugemauert.

Aufn. A. Pieper inneres; bcr tihinöerbfutkircbe Blick von der Orgelempore ln den Altarraum

Wenn wir nun wieder an derVierung, also dem Platz stehen, an dem sich dieKreuzarme der Kirche schneiden, so haben wir vor uns den kleinen Altar, der aus akustischen Gründen für die sonntäglichen Gottes­dienste im Gebrauch ist. Die hölzerne Kanzel, die auf einer mit Blattwerk und Trauben umschlungenen Säule steht, stammt aus dem 17. Jahrhundert und paßt mit ihrem Spätrenaissancestil nicht so recht in das rein gotische Bauwerk. Zwischen dem kleinen Altar und der Kanzel steht ein sehr schöner, achteckiger Taufstein in Form eines Kelches, geziert mit gotischem Maßwerk in kräftigem Relief. Seine ursprüngliche große Höhlung erinnert

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