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Sonderheft 2, Zur Entstehungs und Wirkungsgeschichte Fontanescher Romane
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aufbewahrt wird - bestätigt expressis verbis, daß die Verbindung der Johanna Buska mit Nikolaus Török den Anstoß und bis zu einem gewissen Grade auch den Stoff für Fontanes Roman gegeben hat. Dabei dürfte den Dichter das psychologische Problem der ehelichen Partnerschaft von junger Frau und altem Mann gereizt haben, und er wird den Plan für einen Roman über dieses Thema wohl unmittelbar unter dem Eindruck der Heiratsnachricht gefaßt haben. Schon im August 1880 notierte er über seinen Sommeraufenthalt in Wernigerode: «Vorarbeiten zu verschiedenen historischen Aufsätzen und allerhand kleinen und großen Novellen, so namentlich zu ,Graf Petöfy.» Und am 10. August 1880 schrieb er, von Wernigerode aus, an seine Frau: «Während der letzten 3 Tage .. . hab ich an meiner neuen Novelle gearbeitet und mich in Wien hineingelebt. Ich kenne jetzt in der Altstadt jede Gasse und weiß ganz genau, wo meine Personen wohnen. Dies lokale Sicheinleben bedeutet furchtbar viel; das andre findet sich schon, selbstverständlich, wenn man einen Stoff als Keim des Ganzen hat.»

Gotthard Erler