«Irrungen, Wirrungen»
Wirkung
Im Anschluß an jene Notiz des Tagebuchs vom Jahre 1888, die das Erscheinen von «Irrungen, Wirrungen» festhält, schreibt Fontane weiter: «Die Zeitungen schweigen sich darüber aus, an der Spitze die Vossin. Erst ärgere ich mich darüber, nun ist es überwunden und ich lache. Viele Privatbriefe drük- ken ihre Zustimmung aus. Ich habe den .Einen Leser’, den sich Thiemus [Albert Freiherr von Thimus, 1806-1878, Jurist und Musikhistoriker] immer wünschte und dessen er, wie er meinte, nicht sicher sei.» Im Eintrag für die Zeit vom 8. Juli bis zum 15. Juli korrigiert Fontane diese Mitteilung mit der Bemerkung: «Über .Irrungen - Wirrungen’ gingen mir drei hübsche Kritiken zu, eine (nur kurz) von Dr. Ad. Glaser in Westermann, eine von Dr. Rob. Hessen im D. Wochenblatt und eine dritte von Dr. Otto Pniower in Rodenbergs Deutscher Rundschau. Alles in allem habe ich Ursach, diesmal mit der Kritik zufrieden zu sein; an die feindlichen Blätter muß man gar keine Exemplare einsenden.» Zwei Jahre später heißt es im Tagebuch: « Ende November erscheint mein Roman ,Quitt’ bei Wilhelm Hertz; die Welt nimmt wenig Notiz davon ... Dagegen kommt .Irrungen - Wirrungen’ immer mehr in Aufnahme, auch ,Stine’ und .Graf Petöfy’ gehen leidlich.» Fontanes gehobene Stimmung kommt dann wenig später in den ironischen Versen eines Gedichtes zum Ausdruck, das er in ein Tombola-Exemplar für das Berliner Pressefest vom 31. Januar 1891 schrieb:
Ein’ge Kapitel, wohlgetan,
Spielen an der Görlitzer-Bahn,
Ein Kuß - was ist er, wenn Züge brausen Vorüber an Schmöckwitz und Wusterhausen.
Eine Geschichte von Botho und Lene,
Wohl zu beherzigen nota bene;
Höchst moralisch meo voto
Ist die Geschichte von Lene und Botho.
Ein halbes Jahr später, am 19. Juni 1891, widmet Fontane einem Kissinger Bekannten ein Exemplar der zweiten Auflage mit den folgenden Zeilen:
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