John Henry Newman.
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Der Erzbischof von Canterbury und Herr von Bunsen, letzterer um den An- ^griffen zu entgehen, Welche die Einführung des Episkopalsystems in der deutschen lutherischen Kirche mit Sicherheit zu gewärtigen hatte, beschlossen die Errichtung lines evangelischen Bisthums in Jerusalem. Im selben Augenblick also, wo ^'Newman aufs Heftigste getadelt wurde, weil er den 39 Artikeln eine Deutung '^^.gab, die seiner Meinung nach nicht katholisirender war als die Artikel selbst und die anglicanischen Formulare es zuließen, willigten anglicanische Bischöfe
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darein, mit protestantischen Gemeinden zu fraternisiren, die sich ohne jede Retrac- ckation oder Erklärung über ihre Stellung zur Lehre von der Taufe und Recht- Fertigung, von der wirklichen Gegenwart u. s. w. u. s. w. unter einen anglicanischen
^M^Bischof stellten.
ung p unter den gleichen Bedingungen sollte der anglicanische Bischof Neber-
, tritte von schismatischen oder griechischen Orientalen gutheißen.
WhW UW ohne schweren Kampf entschloß sich Newman zum feierlichen Protest, eugnHdeu er im Bewußtsein schloß, „daß die anglicanische Kirche hiedurch ihren eigenen ^ ^ Boden, W Anrecht an Katholicität aufgab, und durch Ausübung der Juris-
^ ^'diction über Lutheraner und Calvinisten ihre Desorganisation beginne". „Von Ltelli»da an," heißt es in der „Apologia", „lag ich in Bezug auf meine Zugehörigkeit ^j^^ zur anglicanischen Kirche auf dem Sterbebett, obwohl ich dessen erst nach und EisWach und in soweit gewahr wurde, als es mir nicht vergönnt blieb, in Frieden Eindn.^ sterben."
iermm Noch gab er nicht alle Hoffnung einer günstigeren Lösung ans. Ein ^ Fehltritt des Episkopates rechtfertigte in seinem Geist den Austritt aus der zolve, Kirche noch nicht: in ihr pulsirte trotz Allem ein göttliches Leben, „vüieü is ns -wickZ^t- a nots ot tüs Otiureü as anv ean de" ^). Ebensowenig hielt er sich zum L-treiWebertritt zur römischen Kirche berechtigt, „die im Kultus Maria's und der SacrHMgen Idolatrie trieb."
^ k Unerachtet seiner eingewurzelten Bedenken gegen Rom und der Verurteilung he haiFeimr Bräuche durch seinen Verstand und sein Gewissen, unerachtet seiner Liebe >. niei ^ Oxford und Oriel empfand er seit lange einen geheimen, starken Zug der Hinneigung zu ihr, der Mutter der englischen Christenheit, en, vi Fj^ Newman war das ein Grund, Alle, die um Rath und Hülfe zu ihm ke. II kamen, vor der Gefahr zu warnen, „sich durch Sympathien:" bestimmen zu e, K lassen, statt durch die Vernunft; mit anderen Worten, vom Uebertritt der erselbö Individuen nach Rom rieth er nachdrücklich ab ^). Tief in seiner Natur lag Keligu das Bedürfniß begründet, dem Gegner gerecht zu werden, seinen Standpunkt pathß zu verstehen. In den Tagen seiner heftigsten kontroverse gegen Rom sucht er wersui pst Sache der römisch-katholischen Kirche mit möglichster Schärfe zu führen, lertitel Die Betonung von der Plausibilität des Atheismus, im Lichte der bloßen Vernunft betrachtet, kehrt häufig bei ihm wieder. Der Einwand, daß seine ganze öfe, d Theorie dem Skepticismus zuneige und ihm dienstbar gemacht werden könne,
iplin üst ebenso gegen Newman wie gegen Pascal geltend gemacht worden. Der fran- Ding ,
^xoloZia, S. 193. 2) S. 188.