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Deutsche Rundschau.
nicht kommt, so kommt ein Anderer, so kommt Holk oder Pentz, wobei Sie verzeihen müssen, daß ich mich so ohne Weiteres an Ihre Seite dränge. N Holk, nichts von Spelunke. Diese schöne Capitana, deren Mann ich übric nicht beneide, beiläufig soll er immer unter Rum stehen, ist nicht schlimmer Andere, nur ein bischen gesährlicher ist sie, weil sie schöner ist, mit ihrem R blond und der Welljacke, die nirgends schließt. Ihrer Ritterlichkeit, lieber H brauch' ich es übrigens nicht erst anzuempsehlen, daß Sie darauf verzichten, i Aermste ..."
„Spotten Sie nur, Pentz. Aber Sie gehen durchaus in die Irre und gessen, daß ich Fünfundvierzig bin."
„Und ich, lieber Holk, bin Fünsundsechzig. Und wenn ich danach die rechnung mache, so kann es um Sie, beziehungsweise um die schöne Bri gerade noch schlecht genug stehen."
Er wollte sichtlich in diesem Tone noch weiter sprechen, aber im se Augenblicke trat ein Kammerdiener aus den Gemächern der Prinzessin meldete, daß Königliche Hoheit die Herren zu sprechen wünsche.
Pentz und Holk traten ein. Die Prinzessin hielt ein Zeitungsblatt iri Hand und war augenscheinlich nicht bloß in Erregung, sondern in gerc schlechter Laune. Sie warf das Blatt bei Seite, und statt der sonst übl gnädigen Begrüßung erfolgte nur die Frage: „Haben Sie schon gelesen, r Herren?"
Holk, dem als einem halben Fremden keine besondere Leseverpflichtung o blieb ruhig; Pentz aber kam in Verlegenheit, um so mehr, als er neuer, öfters auf solchen Unterlassungssünden ertappt worden war. Diese sehr sich Verlegenheit stellte aber die gute Stimmung der Prinzessin sofort wieder „Nun, lieber Pentz, erschrecken Sie nicht zu sehr und lassen Sie mich zu ' Beruhigung sagen, daß mir, im langen Lause der Jahre — und nach s, müssen wir doch nach gerade rechnen — ein Mann der Trüffel- und Will Pastete wie Sie, viel, viel lieber ist als ein Mann der Politik und des Zeit klatsches oder gar der Zeitungsmalice. Denn mit einer solchen haben wir'? zu thun. Es Wird zwar ein Handelshaus vorgeschoben, noch dazu ein Hn Haus in Kokkegarde, aber es bedarf nicht vieler Einsicht und Vertrautheit, n Personen zu errathen, die diesen Skandal in Scene gesetzt haben."
In Pentz' Gesicht verschwand der Ausdruck der Verlegenheit, und dc Neugierde trat an seine Stelle. „Muthmaßlich Unpassendheiten über die Gräf
„O, nein," lachte die Prinzessin herzlich. „Unpassendheiten über die ( gibt es erstlich überhaupt nicht, und wenn Sie das Muster eines Kamme wären, Gott sei Dank sind Sie's nicht, so würden Sie meinen Ihnen bekannten Gefühlen für die Gräfin etwas ausgiebiger Rechnung tragen. A find Sie, Baron, und vergessen im Hinblick auf das Frühstück, wenn Sie'? schon genommen, daß ein Pasquill über die Danner doch höchstens mein nicht aber meine schlechte Laune geweckt haben könnte. Ja, lieber Pentz, da Sie sich Verfahren oder vielleicht selbst verrathen, und lebten wir in o Zeiten, so begäb' ich mich recte zum König und ging' ihn an, Jhner