Issue 
(1891) 66
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353
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Spontini in Berlin.

Von

Philipp Spilta.

Vor etwa zehn Jahren war es mir vergönnt, die in den Archiven des königlichen Hauses und der königlichen Schauspiele befindlichen Acten über Spontini zu studiren. Ich sand vieles Unbekannte und Wissenswerthe, habe aber deutschen Lesern gegenüber davon bisher keinen Gebrauch gemacht. Es dürste sich verlohnen, mit Benutzung dieses Materials das Bild von Spontini's Wirksamkeit einmal neu zu zeichnen. Denn für eine unparteiische Würdigung des Mannes bleibt in Deutschland immer noch viel zu thun.

Spontini's Leben verlief in drei scharf unterschiedenen Stadien; das erste bildete seine italienische, das zweite seine Pariser, das dritte seine Berliner Zeit. Die mittlere Periode ist die glänzendste, die letzte vielleicht die merkwürdigste; was auf sie noch folgte, ist nur ein mattes Verathmen.

Nach den ersten Mißerfolgen, die der Dreißigjährige 1804 in Paris erlebte, hatte er erkannt, daß die welk gewordene neapolitanische Musik für die neue Zeit nicht mehr Passe. Das neue Ideal, welches er suchte, schwebte ihm zuerst nur undeutlich vor; in der OperMilton" (27. November 1804) ergreift er es Wohl, aber es will ihm wieder entschlüpfen;'voll verwirklicht zeigt es sich in der Vestalin". Beide Dichtungen stammen von Etienne Jouy. Der Componist scheint die letztere zuerst in Angriff genommen, dann aber über der Komposition desMilton" zeitweilig zurückgestellt, und die an diesem gemachten Erfahrungen für das größere Werk benutzt zu haben. Sicher lag dieVestalin" schon 1805 vollendet vor: wir wissen, daß es drei Jahre währte, bis Spontini die Hinder­nisse besiegte, welche der Aufführung entgegengesetzt wurden, und am 15. December 1807 erschien sie zuerst auf der Bühne. Mit diesem Werke hatte er seinen früheren Stil ganz und für immer verlassen, aber auch die Art seines Schaffens änderte sich nun in merkwürdigster Weise. Hatte er bisher mit der leichten, flüchtigen Feder der neu-neapolitanischen Schule geschrieben und beispielsweise im Jahre 1800 für den Hof in Palermo drei, 1798 für die Theater in Rom und Florenz nicht weniger als vier Opern aufs Papier geworfen, so schlug er jetzt

Deutschs Rundschau. XVII, 6 . 23