Spontini in Berlin.
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Dirigiren waren energisch, präcis und doch graziös, der übrige Körper in gebieterischer Haltung Wie in Bronze gegossen, nur daß das Auge bald nach rechts, bald nach links sich wandte, und „der wildeste Paukenschläger wäre im rasendsten Wirbel verstummt, wenn ihn ein Flammenblick dieses Auges getroffen hätte." Spontini's Erscheinung war in solchen Stunden die der verkörperten Noblesse, aber auch der schrankenlosesten Selbstherrlichkeit, der jeder andre Wille sich unbedingt unterwerfen mußte. Der pedantische Zug seiner Natur trat auch hier in manchen Aeußerlichkeiten hervor. Er konnte z. B- nur aus einer geschriebenen Partitur dirigiren und nur vor einem ganz besonders construirten Notenpult. Er bediente sich beim Taktiren eines dicken Stockes von schwarzem Ebenholz, an dessen beiden Enden sich ein massiver Elfenbeinknops befand. Diesen Stock ergriff er nicht am Ende, sondern in der Mitte mit der vollen Faust, und hielt ihn wie einen Marschallstab H.
Mit dem 14. Mai 1821 waren die drei bedeutendsten der von Spontini noch in Paris componirten Opern (Vestalin, Cortez, Olympia) in einer den Intentionen des Komponisten genau entsprechenden Form auf der Berliner Bühne dargestellt und aus lange Zeit zu festen Repertoirestücken gemacht worden. Ihre häufige Aufführung hatte allerdings mehr in der Gunst des Königs ihren Grund, als Weil sich das Publicum sehr zu ihnen gedrängt hätte. Es ist vielmehr ersichtlich, daß die allgemeine Theiluahme bald bemerklich nachzulassen anfing, und zu künstlichen Mitteln gegriffen werden mußte, um das Theater in einer Spontini erwünschten Weise zu füllen. Spontini theilte massenhaft Freibillets aus. Zu einer Olympia-Vorstellung am 21. December 1821 ließ er sich z. B. von der Intendantur fünfzig Freibillets liefern und kaufte noch fünfundzwanzig dazu. Im September 1824 drängte erden Intendanten, daß die großen Opern, also vor Allem seine eigenen, nicht bei erhöhten Preisen gegeben würden, das Publicum komme sonst bald gar nicht mehr hinein, und wünschte, daß bei der nächsten Aufführung der „Vestalin" alle Tage vorher aus den Anschlagzetteln mit großen Buchstaben zu lesen sei: „Gewöhnliche Preise." Eine neue Oper Spontini's wurde dagegen immer noch als ein Ereigniß betrachtet, das mit Recht das ganze Publicum in Bewegung setze. Dazu war die Persönlichkeit des Mannes eine zu bedeutende, seine Stellung in der Gesellschaft eine zu scharf hervortretende. Auch wußte man, daß es bei Spontini's Opern immer etwas Prächtiges zu sehen gab. Nach seinem Contract war er gehalten, alle drei Jahre zwei große Opern zu schreiben. Als eine derselben war ihm Olympia angerechnet worden. Die Composition der zweiten faßte er Ende 1821 ins Auge.
Aus verschiedenen Stoffen, unter denen er Musterung hielt, wählte er das Rosenfest von Kaschmir aus Moore's Lalla Rookh. Schon in dem Festspiel vom 27. Januar 1821 hatte er mit demselben zu thun gehabt. Die Beobachtung der großen Wirkung, welche dies Festspiel machte, dürfte seine Wahl mitbestimmt haben, auch Wohl die dem langsam arbeitenden Komponisten willkommene Aussicht, manches aus der Musik für die Oper benutzen zu können. Denn das
Richard Wagner, Erinnerungen an Spontini. Gesammelte Schriften. 5. Band. Leipzig, Fritzsch. 1872. S. 116 f.
Deutschs Rundschau. XVII, 6.
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