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- Die staatliche und sociale Entwickelung I apans.
Minister des Innern und der öffentlichen Arbeiten, Jto und Jnouye I. der Viceminister Jamao und der Chef des Eisenbahnwesens Jnouye II., Außerdem wurde eine große Anzahl junger Satzumaner zur Erlernung der Schifffahrt an Bord englischer Kriegsschiffe untergebracht. Alle diese kehrten meistens erst bei Beginn der Restauration, 1868 , durchaus europäisirt oder amerika- nisirt in die Heimat zuruck.
An der Spitze dieser Bestrebungen stand in Satzuma der Fürst selbst, der Oheim des jetzt regierenden; in Choshu, einem Lande, daß seit jeher durch die hohe wissenschaftliche Bildung seiner Samurais ausgezeichnet war, hatten sich einige hervorragende Lehrer der chinesischen Wissenschaft dafür begeistert und bald die ganze Jugend mit sich sortgerissen. Dieses hinderte sie jedoch nicht, in den vordersten Reihen derjenigen zu erscheinen, welche das Tailünat wegen des Abschlusses der Verträge anseindeten und die Vertreibung der Fremden verlangten. Viele von ihnen verloren in den zahlreichen Verschwörungen, die sich damals gegen das Tailünat entspannen, oder in dein späteren Choshu-Kriege das Leben, die übriggebliebenen überzeugten sich in der Folge, daß die Fremden auszutreiben eine unmögliche Sache sei.
In Satzuma war das Interesse für das Ausland ein viel stärkeres; mau wollte seine Vorzüge sich zu Nutzen machen, war aber auch gleichzeitig zu offenem, ehrlichem Verkehr bereit. Satzuma besaß die ersten Dampfer und war das erste Land, welches fremde Einrichtungen einführte; schon vor der Restauration, als noch die strengen Verbote der Taikune den Verkehr mit den Fremden hinderten, hatte der Fürst europäische Ingenieure angestellt und auf Liukiu eine Zuckerrohrquetsche, in seiner Hauptstadt eine Baumwollenspinnerei und Kanonengießerei einrichteu lassen.
Als der Kampf mit dem Taikunate ausbrach, da mußte das Letztere zu seinen: Verderben erfahren, daß jene Fürsten den Verkehr mit den Fremden besser ausgenützt hatten, als es selbst; denn ihre Krieger waren meistens mit den neuesten europäischen Gewehren bewaffnet und führten Geschütze in's Feld, während seine Armee in der schwerfälligen atterthümlichen Weise ausgerüstet war. Diesem Umstande wird der schnelle Sieg der südlichen Truppen, die numerisch in bedenklicher Minderheit waren, vorzüglich zugeschrieben. — Wenn mau nach dem Sturze des Taitünats geschwankt hat, ob man den Fremden als Freund oder Feind begegnen solle, so hat sicherlich die so erlangte eigene Erfahrung von der Ueberlegenheit ihrer Waffen nach der friedlichen Seite den Ausschlag gegeben. Zudem waren fdie meisten der jungen Leute, welche seiner Zeit in's Ausland gegangen waren, zurückgekehrt und hatten durch ihre Beschreibungen von der staunenswerthen Macht der Fremden, der Vollkommenheit ihrer Einrichtungen und dem hohen Aufschwünge ihrer Geistes- thätigkeit eine große Anzahl zur Bewunderung für das Ausland mit sich sortgerissen, wahrend sie selbst zu solchem Ansehen gelangten, daß sie in den Berathungen ein gewichtiges Wort mitsprechen konnten. Sie sind der Kern der sogenannten jungjapanischen Partei, die mit einer erstaunlichen Geschicklichkeit