Heft 
(1879) 26
Seite
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Asiaticus.

allmälig das Heft der Regierung in ihre Hände zu bringen wußte und fetzt noch hält. Es gehörten zu ihren Führern, außer den bereits genannten, von den fetzigen Staatsmännern noch die Finanzminister Okuna und Meatzkata und der Minister des Auswärtigen, Terashima; alle hervorragenden älteren Männer in Satzuma und Choshu wurden von ihnen gewonnen, so dort Saigo, Komatz, Kawamura, Okubo, hier vor allen Kido, Aamagata Hiroschima. Sie > setzten die Politik des Friedens durch, trotz des Widerstandes der Hofadligen, die alle von glühendem Fremdenhaß erfüllt waren.

Die Wiederherstellung der Aaisergewalt.

Diese Kaste wollte überhaupt von Neuerungen nichts wissen, sondern mit der Herrschaft des Kaisers den antiken Staat wiederherstellen. An sie schloß sich jene kleine Partei der Bewunderer des japanischen Alterthums, welche Ausrottung des Budhaismus und alles Fremden und Wiederherstellung der alten Landesreligion, des Sintoismus, aus ihre Fahne schrieb. Zu schwach, um durch offenes Handeln durchzudringen, schritt sie zum Meuchelmord: drei der hervorragendsten Führer der Samurais, Io toi, Omura und Hiroschima fielen ihr zum Opfer. Die Rückkehr zu den Formen des Alterthums schien eine Zeitlang unabwendbar. Die alten Reichsämter, wie sie im achten Jahr­hundert bestanden hatten, wurden wieder hergestellt, die Staatsverwaltung in zwei Theile getheilt, in den Djingik'an, das Departement des Göttlichen und in das Departement des Weltlichen, das jenem untergeordnet war; alle leitenden Posten in dieser Theokratie wurden mit Hofadligen Kuge besetzt; die Samurais und Fürsten erhielten nur untergeordnete Stellen als Räthe der echteren. Aber die Macht war dennoch bei den Samurais und mit dieser muß selbst die höchste Autorität rechnen. Die Fürsten blieben zunächst in der ungestörten Herrschaft ihrer bisherigen Territorien, der Taikun resp. sein Nachfolger war selbst wieder in seine ursprüngliche Stellung als Lehnssürst zurückgetreten, den größeren Theil seiner Hausmacht hatte er dem Kaiser abtreten müssen; allein dieses Gebiet war durch die Jahrgelder, welche den zur kaiserlichen Partie übergetretenen ehemaligen Taikunlichen Samurais bezahlt werden mußten, so belastet, daß an Revenuen für die Hosadligen nur wenig übrig blieb. Man hätte in der Thal erwarten müssen, daß diese für die Jahrhunderte lange Arinuth, in der sie durch das System der Taitune waren gehalten worden, jetzt aus den Spolien der Besiegten belohnt würden, daß sich das Blatt gewendet habe, und daß den Kuges mit der Macht auch der Reichthnm wiedergegeben werden würde. Indessen geschah dieses nicht; nur neun von ihnen, diejenigen nämlich, die sich im Kampfe gegen das Taikunat am meisten verdient gemacht hatten, erhielten eine Vermehrung ihrer Revenüeu, während von den Fürsten und Samurais einundzwanzig mit erblichen Jahrgehältern, eine größere Anzahl durch einmalige Dotation belohnt wurden.

Die ersten Jahre der neuen Kaiserregierung (18681872) sind ein