Bibliograxhi e.
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Agrieultnr, germanische Civilisation; sie geben „nicht den Bericht der Erlebnisse des Verfassers, sondern deren Resultat; ihre Einheit finden sie in der Frage der Erschließung Afrikas." „Ausgehend von einer Darstellung der gegenwärtigen Verhältnisse in West-Afrika, weist der Verfasser zunächst ans die Schwächen der dortigen Zustände, namentlich auf die mißglückenden Eolonisations-Versuche der Franzosen in Senegambien und — was für Ethiopien wichtiger ist — in Gabon. In der Hauptfrage handelt es sich dann zuerst nur die Möglichkeit, dann um die Art und Weise einer wirklichen Colonisativn Afrikas. Der erste dieser Punkte betrifft die Entwicklungsfähigkeit der Neger, der letztere erörtert die Regeneration der gegenwärtigen Zustände und die Fortentwicklung der ethivpischen Verhältnisse. Endlich schließt sich daran die Darstellung der Civilisatiou und Utilisation Aeguatorenl-Afrikas vom volks- wirthschaftlichen Standpunkte." Die Darstellung des Verfassers ist lebendig und geschmackvoll (wenn auch hin und wieder nicht frei von einer gewissen Lässigkeit); die Leetüre des Buches, das ans gründlichster Beherrschung seines Stoffes beruht und in jedem Capitel für die im weiteren Sinne des Wortes gebildete Persönlichkeit des Verfassers Zeugnis; ablegt, wird durch diesen Vorzug der Darstellung noch fesselnder und anregender, als sie es ohnehin durch die Natur des Gegenstandes ist und durch die selbständige Ansfassung, welche der Verfasser ihm abzugewinnen verstanden hat. Die beigegebene Karte verwerthet ein reiches Quellenmaterial und ist, wie das Buch selbst, sorgfältig nusgestattet.
P. V. Wichmanll, Ludwig der Große, der Baier. Vaterländisches Trauerspiel in 5 Aeten 8. 1 Bl. u. 60 S. Wiesbaden, 1878, Schellenberg.
Glaubensbekenntnis.; eines unmodernen Culturfvrschers. 8. 5)0 Gotha, 1879, F. A. Perthes.
Chrph. Sandner, die Arbeiterfrage, kritisch untersucht behufs Erzielung soeialer Reform und Entwaffnung der Sozialdemokratie. 8. 44 S. Nördlingen, 1879, Beck.
I. tcn Doornkaat Koolmarm. Wörterbuch der vstfriesischen Sprache. 7. Heft. Ga-Gramen. 8. S. 577—672. Norden, 1879, H. Braams.
Das hervorragende Werk, dem aus seinem Gebiete grundlegende Bedeutung
zuerkannt worden ist, schreitet rüstig vorwärts, sodaß seine Vollendung im Verlaufe der nächsten vier Jahre zu erwarten ist. Was gelegentlich der voranstehenden Besprechung über die Arbeiten von Littrs, Grimm, Wurzbach und ähnlichen gesagt worden ist, läßt sich, selbstverständlich mit den durch die kleineren Verhältnisse bedingten Einschränkungen auch auf das Werk ten Dovrnkaats anwenden. Es ist eine Arbeit hingebungsvollsten Fleißes, großer Gelehrsamkeit und wärmster Heimatsliebe. In seiner Vollendung wird cs einen Platz neben dem elastischen bairischen Wörterbuche Schmeckers für sich in Anspruch nehmen dürfen.
L. Noil'6, Map Müller und die Sprach- Philosophie. 8. IV u. 107 S. mit dem Porträt Müllers in Radirung. Mainz, 1879, Zabcrn.
Ein erweiterter Abdruck des in „Nord und Süd" erschienenen Aufsatzes. Dass demselben die Ehre einer Uebersetzung in's Englische und Italienische zu Theil geworden, haben wir bereits im vorigen Heft erwähnt.
Cottstant von Wurzbach, ein Madonnen- Maler unserer Zeit. (Eduard Stcinle.) Biographische Studie. 8. VIII u. 172 S. Wien, 1879, Mauz. -1l.6.—
„Drei Künstler der Gegenwart sind cs, ans welche Oesterreich mit Wehmnth und Stolz blicken darf; mit Wehmnth, weil j es keinen von ihnen, wie es Jeder verdiente,
> gerecht geworden; mit Stolz, weil der Ruhm eines Jeden von ihnen weit über die Grenzen seines österreich-deutschen Vater- ^ landes hinauslenchtet: F n h r i ch, S ch w i n d und Stein l e." „lieber SteinlcsSchöpfungcn finden wir wohl in Werken der Kunst und i sonst hie und da spärliche Nachricht, „aber Mittheilungen über sein Leben, seinen Bildnngs- und Entwicklungsgang fehlen uns gänzlich. Nun freilich ist es kein bewegtes Leben, sondern ein stilles, das ganz in seinem Schaffen aufgeht, ein . Leben, mehr nach innen als nach außen sich entwickelnd, ein Leben, das nicht durch politische Enuneiationen und sogenannte ^ Thaten, sondern ausschließlich durch seine ! Kunstwerke zu uns spricht, deren jedes von ihnen auch eine That, und eine sehr - bedeutende ist." Nicht eine erschöpfende Arbeit, sondern nur eine Skizze, eine Silhouette will der Verfasser geben, aber die Striche desselben sind richtig und geben ein treues und wahres Bild dessen, den sie dnrstellen. Ter Versicherung, daß in