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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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Il. Organisation und Unternehmens­entwicklung

Organisationsstrukturen sind ihrer Natur nach in der Regel auf Dauer angelegt. Trotzdem sind sie zu verändern, wenn sie nicht mehr zeitgemäß sind. Diese Tat­sache kann unterschiedliche Gründe haben, z. B., wenn die derzeitige Organisa­tion u.U. nicht mehr zur Größe oder zum Entwicklungsstadium des Unterneh­mens paßt. Aber auch gesetzliche, technologische und soziokulturelle Verände­rungen können eine Anpassung der Organisation erforderlich machen.

Im vorliegenden Kapitel wollen wir zunächst der Frage nachgehen, welche Ein­fluß- bzw. Kontextfaktoren Ausmaß und Form der organisatorischen Gestal­tung bringen. Im zweiten Schritt ist dann zu überlegen, wie diese Veränderungen (mehr oder weniger bewußt) in Strategien und Unternehmenskulturen ihren Nie­derschlag finden. Die Frage der Veränderung von Organisationsstrukturen im Zeitablauf schließt sich an.

Abschließend sollte deutlich geworden sein, daß organisatorische Lösungen auf unternehmensspezifische Art ein Ausdruck der strukturellen Wahrnehmungsfä­higkeit von Umweltveränderungen sein sollten und Organisation dabei ein per­manentes Gestaltungsproblem darstellt.

In diesem Kapitel werden schwerpunktartig vier Fragen behandelt:

Von welchen Umweltfaktoren ist eine Organisation abhängig?

Wie werden die damit zusammenhängenden Veränderungen unternehmens­politischverarbeitet bzw. erkannt und berücksichtigt?

Wie verändern sich Organisationen im Zeitablauf?

Wie läßt sich Organisation als permanentes Gestaltungsproblem erkennen und lösen?

1. Wovon ist Organisation abhängig?

Strukturen und Prozesse eines Unternehmens werden in starkem Maße von Kon­textfaktoren beeinflußt, welche seine spezifische Umwelt verkörpern. Dies sollte zumindest auch so sein, damit möglichst ein wechselseitiges Austauschverhältnis zwischen beiden Polen besteht.!

Andernfalls liegt z. B. eine bürokratische Abschottung vor; Organisationen ent­wickeln dann ein Eigenleben, das nicht mehr zeitgemäß ist und orientieren sich an Kriterien, deren Beachtung für die Unternehmensentwicklung immer unwich­tiger wird. Dies kann letztlich die Existenz eines Unternehmens gefährden, weil