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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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Organisation und Unternehmensentwicklung 31

Grundsätzlich ist zu bedenken, daß technologische Änderungen in erster Linie auf veränderte Marktbedingungen zurückzuführen sind.!5 Insofern stellen neue Technologien keinen Selbstzweck dar. In vielen Fällen sind sie ein Mittel zur Ko­stensenkung und zur Rationalisierung. Als Produkttechnologien sind sie ein wichtiges Mittel zur Erfüllung der Kundenwünsche. Einen starren Determinis­mus zwischen Technologie, Arbeitsorganisation und Entgelt gibt es jedenfalls nicht. Gleichwohl gewinnt die Beherrschung des Faktors Technologie immer mehr den Charakter einer strategische(n) Variable der Unternehmensentwick­lung: Dabei stellen das Management der dafür notwendigen Ressourcen, die ausdrückliche Einbeziehung einer technologischen Komponente in die Formulie­rung von Unternehmensstrategien sowie die umfassendere Verwertung von Ent­wicklungsergebnissen in der eigenen Innovationspolitik bedeutende neue Auf­gaben dar.

(1) Anwendungsformen in Fabrik und Büro

In Abb. 9 ist dargestellt, welche Anwendungsformen und Einsatzgebiete von neuen Technologien unterschieden werden können. Hieraus geht zumindest ansatzweise hervor, welche Vielfalt an technologischen Veränderungen besteht und daß sie sich auf alle Funktionsbereiche eines Unternehmens erstreckt.!® Da­bei kommen diese Technologien entweder als Einzelgeräte, in Kombination mehrerer Geräte oder als bereichsübergreifende, betriebsumspannende Gesamt­systeme zur Anwendung. Vielfältig wie die zur Anwendung kommenden Tech­nologieformen sind die Einsatzgebiete. Industrieroboter werden z. B. für flexible Ein- und Auslegearbeiten beim Zusammenbau, Schweißen, Biegen und Kleben in der Automobilindustrie eingesetzt. Numerische Steuerungen gibt es bei der Werkzeugherstellung, beim Schnittbau und bei der Ersatzteilfertigung.

Die Substitution mechanischer durch elektronische Bauteile wird insbesondere in der Optoelektronik deutlich. Die Anwendungsbereiche gelten sowohl für die Produktion(z.B. Laserschweißen) als auch für Dienstleistungsunternehmen (z.B. Textlesesysteme).

Prozeßrechner und rechnergesteuerte Meßsysteme dienen sowohl bei der Mate­rialflußüberwachung und-steuerung in der Produktion als auch bei der Quali­täts- und Terminüberwachung und bei der Energiesteuerung.

Betriebsdaten- und Zeiterfassungssysteme sind in den Bereichen Produktions­und Materialwirtschaft ebenso anzutreffen wie auch in Verwaltung und Ver­trieb.

Immer vielfältiger in der Anwendung werden die computergestützten Berech­nungs-, Zeichen- und Simulationsmethoden in Planung, Konstruktion und Fer­tigung im Hinblick auf die Produktentwicklung, Fertigungsvorbereitung und