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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
Seite
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Verrichtungsmodell(VM)

gute operative Anpas­sungsfähigkeit qualitative Anpassung durch Koordinationspro­bleme erschwert

u. U. verzögerte Anpas­sung

Identifikation erschwert unternehmerisches Den­ken auf mittleren Ebenen kaum zu entwickeln

Flexible Organisationsstrukturen

Objektmodell(OM)

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

hohe strategische Anpas­sungsfähigkeit

teils auch strukturelle Anpassung begünstigt rasche Entscheidungen möglich

Soziale Effizienz

auf Spartenleiterebene höhere Identifikations­möglichkeiten

große Entfaltungsmög­lichkeiten

Spartenleiter erwerben

unternehmerische Quali­

fikation

9

Matrix-Organisation(MO)

auch strukturelle Anpas­

sungsfähigkeit vorhan­den

u.U. Verzögerungen

durch Konfliktpotential

für Matrixmanager hohe

Identifikationsmöglich­keiten

Entfaltungsmöglichkei­

ten von Kompetenzstärke abhängig

Personalentwicklungs­

möglichkeiten gegeben

Abb. 53: Organisationsmodelle im Vergleich

Abschließend sei noch bemerkt, daß die erwähnten Strukturen sich sowohl auf das gesamte Unternehmen(Totalmodell) oder auf Teile davon beziehen können (Partialmodelle). Dabei handelt es sich um die Organisationsstrukturen inner­halb bestimmter Verrichtungen(Funktionen), Geschäftsbereiche(Sparten) oder Regionen oder zwischen ihnen. Dabei werden sowohl Aspekte der Differenzie­rung und Integration(Koordination) als auch der zentralen und dezentralen An­ordnung angesprochen. Dies soll kurz an einigen Beispielen verdeutlicht werden.

Typisches Beispiel für ein Partialmodell ist die aufbauorganisatorische Gestal­tung der Materialwirtschaft.? Traditionell wurde im Verrichtungsmodell zwi­schen den Funktionen des Einkaufs und der Lagerhaltung unterschieden, wobei letzterem Bereich eine typische Pufferfunktion im Hinblick auf die Fertigung zu­gesprochen wurde. Im Zuge der zunehmenden Bedeutung einer möglichst flexi­blen Fertigung(Kanban-System,just-in-time-production) nach japanischem und zum Teil nach US-amerikanischem Vorbild ist in vielen Unternehmen mitt­lerweile ein integrierter BereichMaterialwirtschaft entstanden mit starken Be­zügen zur Lagerhaltung und zur Fertigung, z.B. zur Fertigungsplanung(vgl. Abb. 54).2