132 Flexible Aufgabenerfüllung
— Einzelbefragung, — Gruppenbefragung, — Konferenzen.
Als vorteilhaft gilt die Möglichkeit der persönlichen Befragung. Nachteilig dürfte jedoch sein, daß die zur Verfügung stehende Zeit nicht immer ausreicht, um wichtige Tatbestände mit der genügenden Sorgfalt und Intensität zu behandeln.
Der Fragebogen ist dagegen unpersönlich, gibt aber die Möglichkeit, die gestellten Fragen sorgfältig und kritisch zu bearbeiten. Dies setzt jedoch eine entsprechende große Sorgfalt bei der Erstellung des Fragebogens voraus, insbesondere um Mißverständnisse und Mehrdeutigkeiten zu vermeiden. Deshalb ist der Fragebogen insbesondere dann besonders aufwendig, wenn der zu untersuchende Sachverhalt relativ komplex ist oder nur eine kleine Anzahl von Personen befragt werden soll.
Die Beobachtung wiederum stellt große Anforderungen an den Beobachter als auch an den bzw. die Beobachteten. Dies gilt z. B. im Hinblick auf die Gleichbehandlung der Beobachter, z.B. unabhängig von persönlichen, zeitlichen oder sachlichen Differenzierungen. Aber auch von den Beobachteten setzt es ein hinreichendes Verständnis für die Situation voraus, damit bestimmte Vorgänge möglichst eindeutig erhoben werden können. Oftmals wird es nicht gern gesehen, wenn Beobachtungen von Abteilungsfremden durchgeführt werden.
Bei der Selbstaufschreibung,* z. B. nach der Berichtsmethode, bei der es den betreffenden Abteilungen obliegt, bestimmte Arbeitsgebiete oder damit in Zusammenhang stehende Sachverhalte selbst zu beschreiben, kann ein hohes Maß an Genauigkeit erzielt werden, weil von den jeweiligen Sachbearbeitern bzw. Spezialisten instruktive Einsichten in Sachzusammenhänge zu erwarten sind. Schließlich wirkt es motivierend für die Beteiligten, wenn sie als Fachleute akzeptiert werden und auf dieser Basis die Möglichkeit haben, auf bisher bestehende Probleme und Unzuträglichkeiten hinzuweisen sowie Verbesserungsvorschläge anzubieten.
Sicherlich kann man eine Erhebungstechnik nicht immer bevorzugt anwenden. Statt dessen ist ein Methoden-Mix anzustreben, um sowohl mit Hilfe der Dokumentenanalyse und der Selbstaufschreibung als auch durch Beobachtung, Fragebogen und Interview ein möglichst vollständiges Bild von dem zu untersuchenden Sachverhalt zu gewinnen.
Zur Darstellung dieser Aspekte empfiehlt es sich wegen der damit verbundenen Anschaulichkeit, Datenflußpläne bzw. Fluß- oder Ablaufdiagramme anzufertigen. Wie Abb. 75 zeigt, wird bereits im Stadium der Ist-Analyse deutlich, inwieweit z. B. Doppelarbeiten erfolgen, unklare Zuständigkeiten bestehen oder unzureichende organisatorische Sachmittel zur Verfügung stehen.®