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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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Flexible Aufgabenerfüllung 155

4.4 Vermögenswertanalysen

Analog zur Analyse der Gemeinkosten läßt sich auch eine Analyse der Vermö­genswerte, z. B. der Bestände des Umlauf- und Anlagevermögens, durchführen. Im Mittelpunkt dabei stehen Bestands- und Bewegungslisten der zu untersuchen­den Vorräte, die zeitraum- bzw. stichtagsbezogen nach bestimmten Kriterien oder Sortierungen aufbereitet werden müssen.

Die Zielsetzung dieser Methode besteht in der Mobilisierung des nicht betriebs­notwendigen Vermögens und der damit verbundenen Kapitalfreisetzung sowie in

einer verstärkten Kontrolle der Kapitalintensität mit Hilfe eines entsprechenden Steuerungs- und Kontrollsystems.

Insofern ist nach Wegen zu suchen, um die Bestandsreichweite von Vorräten und Forderungen zu verringern(z.B. durch stärkere just-in-time-production!7, die Revision von Zahlungskonditionen, die Straffung der Mahnpraxis) sowie das Anlagevermögen intensiver zu nutzen(etwa durch die Stillegung von Anlagen und den Abbau von Reserveflächen).

Hinsichtlich Projektorganisation, Verfahrensablauf und Standard-Formularsy­

stem bestehen große Übereinstimmungen zwischen Vermögenswertanalyse (VWA) und GWA. Als Phasen sind zu nennen:

Vermögensstrukturierung, Ideenentwicklung,

Ideenbewertung,

Maßnahmenplanung.

Praxiserfahrungen zeigen, daß ein beträchtliches Senkungspotential des Vorrats­vermögens in Höhe von ca. 2025% besteht, das innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes von ca. 1 1/2 Jahren umgesetzt werden kann.

Insgesamt spricht McKinsey von einem Kernkostenkonzept, das sich aus GWA und VWA sowie Programmen zur Produktivitäts- und Umsatzsteigerung(OPI und USP) zusammensetzt und alle in ihrem Teilbereich den Sinn haben,die Ini­tiative fachlich kompetenter Führungskräfte zu mobilisieren und zweckmäßig zu organisieren ,!8 um zum Beispiel raschere Markteinführungen zu erreichen, un­rentable Kontrollen abzubauen, bessere Bilanzrelationen zu erhalten und einen Wildwuchs beim Aufbau von Funktionen abzubauen.!? Einen ähnlich umfassen­

den Ansatz verspricht das Zero-Base-Budgeting, das im nächsten Abschnitt vor­zustellen ist.

4.5 Zero-Base-Budgeting

Zero-Base-Budgeting ist in seinem Kern ebenso wie die GWA eine Analyse- und Planungstechnik zur Gemeinkostensenkung und zum wirtschaftlicheren Einsatz