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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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Führung und Organisation 185

Entwicklungstendenzen eines Unternehmens sollten, ebenso wie generelle volks­wirtschaftliche Zusammenhänge, bekannt sein. Interessierte Betriebsangehörige möchten über wichtige Daten, die Produkte, Betriebsgröße oder Organisation betreffend, Bescheid wissen. Von solchen Kenntnissen ausgehend, können sie Außenstehenden Auskunft über ihr Unternehmen geben und auf diese Weise für das Ansehen oder die Erzeugnisse des Unternehmens werben. Es gibt Unterneh­men, in denen bestimmte Personengruppen besonders starker Information be­dürfen, weil sie beruflich viel Kontakte mit Außenstehenden haben. Kunden oder Besucher sind dabei nur zwei der allgemein vorstellbaren Personengruppen.

(4) Informationsmittel

Ein möglicher Weg, einer größeren Gruppe von Interessenten innerhalb und außerhalb des Unternehmens Hinweise zu geben, sind Werk- oder Mitarbei­terzeitschriften und Betriebsbesichtigungen. Beim Mitarbeiter wird damit das Zugehörigkeitsgefühl und ein über den eigentlichen Arbeitsplatz hinausgehendes Interesse an seinem Betrieb gestärkt.

Wünsche der Mitarbeiter nach der aus ihrer Sicht vollständigen Information werden sich in unbegrenztem Umfang kaum befriedigen lassen. In der Wirklich­keit wird aber auch der erfüllbare Teil nicht immer hinreichend beachtet. Perso­nelle Nachrichten, etwa Jubiläen oder Beförderungen ebenso wie Eintritt oder Ausscheiden aus dem Unternehmen, finden weitgestreutes Interesse.

Besonders geeignet für den Informationsfluß dieser Art ist die Mitarbeiter-Zeit­schrift.?* Das Spektrum der Werkzeitschriften in der Bundesrepublik zeigt nicht nur solche von Großunternehmen. Es gibt auch Mittelbetriebe, die dieses Infor­mationsmedium nutzen. Der dafür jeweils erforderliche Aufwand ist durch die Wahl der einzusetzenden Mittel durchaus steuerbar. Es muß nicht unbedingt eine mit Berufsjournalisten besetzte Redaktion sein, die in zeitlich kurzen Ab­ständen eine Zeitschrift macht, die auch noch dem Vergleich mit Tageszeitun­gen, Illustrierten oder Magazinen standhält.

Wenn die Umstände nicht mehr erlauben, kann auch das im eigenen Betrieb ver­faßte Schreibmaschinenmanuskript nach Vervielfältigung über die hauseigene Anlage an die Mitarbeiter verteilt werden.

Bei allem wird es immer darauf ankommen, inwieweit es den Beteiligten gelingt, die oben skizzierten Empfehlungen und Anregungen nicht bloß formal zu reali­sieren. Entscheidend bei jeder Form des Informationsaustausches wird der Geist sein, in dem das geschieht. Die Einheit von Ausgesprochenem und stillschwei­gend Empfundenem wird den Wert der Information wesentlich mitbestimmen.

Abb. 96 gibt einen Überblick über die Vielzahl der unterschiedlichen Informa­tionsmittel im Betrieb.