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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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240 Organisation, Führung und Personal

rungsgesetz mit der erweiterten Möglichkeit zum Abschluß befristeter Arbeits­verträge ab 1. Mai 1985 in Kraft getreten ist.

Die Anwerbung über Mitarbeiter kommt relativ selten vor. Sie kann zwar geeig­net sein, fähige Mitarbeiter zu erhalten. Umgekehrt muß man jedoch darauf achten, daß sich keine Cliquen bilden, und berücksichtigen, daß die angeworbe­nen Personen von den Mitarbeitern des Unternehmens u. U. etwas einseitige In­formationen erhalten haben.

Die anderen, oben erwähnten Anwerbemöglichkeiten haben sich durchaus be­währt. Anhänge am Werktor oder Plakate in öffentlichen Verkehrsmitteln ins­besondere bei der Suche von gewerblichen Mitarbeitern sowie Anhänge und In­formationsveranstaltungen an Ausbildungsinstituten im Hinblick auf die Be­schaffung von Nachwuchskräften.

(3) Auswahlinstrumente ® Einstellungsgespräch

Das Vorstellungsgespräch soll die Stärken und Schwächen des Bewerbers erken­nen lassen. Deshalb bestehen formal viele Ähnlichkeiten mit einem Beurteilungs­gespräch. Der wesentliche Unterschied hierzu besteht jedoch darin, daß sich der Bewerber und der interviewende Personalleiter bzw. der zukünftige Fachvorge­setzte nicht kennen und für sich werben müssen. Einerseits müssen das Unter­nehmen sowie seine Leistungen und Anforderungen deutlich werden. Anderer­seits hat der Bewerber seine Kenntnisse und Erfahrungen, seine berufliche Ent­wicklung und seine beruflichen Interessengebiete glaubhaft zu machen.??

Wichtig ist eine gründliche Gesprächsvorbereitung!

Hierzu gehört neben der bereits erwähnten Fragenliste die Zusammenstellung al­ler Bewerbungsunterlagen. Wichtige Aussagen können auf einem Formblatt ver­dichtet werden(vgl. Abb. 107). Darüber hinaus sollte eine Stellenbeschreibung und ein Anforderungsprofil(vgl. Abb. 108) zur Verfügung stehen. Falls derarti­ge Instrumente grundsätzlich nicht vorhanden sind, genügt es auch, die wichtig­sten Informationen formlos festzuhalten. Einerseits ist es im Interesse des Be­werbers, wenn er das Aufgabenfeld kennt, das er übernehmen möchte, anderer­seits gibt das Anforderungsprofil Aufschluß über die Eignung des jeweiligen Be­werbers, wozu sowohl die schriftlichen Bewerbungsunterlagen als auch das Ein­stellungsgespräch heranzuziehen sind.

Für das Beurteilungsgespräch selbst sollte man an hinreichende äußere und zeit­liche Voraussetzungen denken und eine angenehme Gesprächsatmosphäre schaf­fen. Es versteht sich von selbst, daß das Gespräch ungestört verlaufen sollte.