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Untersuchungen zum Stand der Entwicklung von Selbstkonzepten bei Schülern der Primarstufe (Klasse 4) : eine Erkundungsstudie / Anneliese Felger-Pärsch. [Hrsg.: Direktorium des Instituts für Grundschulpädagogik]
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geringe Unterschiede bei Mädchen und Jungen. Wir konnten feststellen, daß einerseits mehr Jungen sagen, daß sie" nie" über sich selbst nachdenken, andererseits aber auch der Anteil der männlichen Probanden größer ist, die" häufig" eine Selbstreflektion vornehmen.

Interessant sind auch die Ergebnisse hinsichtlich der Differenzierung der Kinder nach der Leistungsstärke in Mathematik. Es ist festzustellen, ungünstige mathematische Voraussetzungen veranlassen Kinder im größeren Maße zur Selbstreflektion, als das bei Schülern mit stärkeren mathe­matischen Leistungen der Fall ist.

Die Annahme, daß Kinder dieser Altersgruppe vor allem allgemeine Gründe für das Selbstreflektieren angeben, kann verifiziert werden. Eine Erweiterung kann dahingehend erfolgen, daß auch andere differenzierte Gründe angegeben werden, vor allem hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten, aber auch der eigene Körper und die vorhandenen sozialen Beziehungen regen zur Selbstreflektion an. Die Zuschreibungen der Gründe über sich

" selbst nachzudenken, gibt uns Aufschluß darüber, daß die Schüler im Laufe ihres persönlichen Lebensweges, vielfache Erfahrungen im Umgang mit sich" selbst gespeichert haben, denn es konnten kaum Unsicherheiten beim Selbstreflektieren festgestellt werden. Das spiegelt sich auch in der Anzahl der selbstzugeschriebenen Gründe wider. Ein breites Spektrum an Begründungen wurde von den Probanden angegeben, die den unterschied­lichsten Subkonzepten zugeordnet werden konnten. Im Ergebnis der unter­suchten Stichprobe kann festgestellt werden, daß von den abgegebenen Begründungen ein hoher Anteil dem Personselbstkonzept bzw. dem Fähig­keitsselbstkonzept zugeordnet werden kann; aber man findet bei den zugeschriebenen Gründen auch Aussagen aus dem sozialen und einige wenige aus dem Körperselbstkonzept. Differenzierungen in der Erhebungs­gesamtheit zeigen sich im geringen Maße im Häufigkeitsgrad des Reflek­tierens über sich" selbst", in der Anzahl der Begründungen und in inhaltlichen Unterschieden durch genauere Umschreibung, die die Pro­banden über die Ursachen für das Nachdenken geben. Diese Ergebnisse

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