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Untersuchungen zum Stand der Entwicklung von Selbstkonzepten bei Schülern der Primarstufe (Klasse 4) : eine Erkundungsstudie / Anneliese Felger-Pärsch. [Hrsg.: Direktorium des Instituts für Grundschulpädagogik]
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sind einmal dahingehend zurückzuführen, daß Kinder von früh an nicht nur über die sie umgebende Außenwelt reflektieren, sondern daß sie auch eine aktive und reflektive Haltung( Otto, 1989) gegenüber sich" selbst" einnehmen. Das bestätigen auch die Untersuchungen von Krause( 1989), die besagen, daß sich bereits bei Schülern der Klasse 4" schulbezogene und leistungsbezogene Selbstbilder" manifestieren und die wiederholt in dieser Arbeit vertretenden Auffassungen von Deusinger( 1986), die die Rolle der Interaktionspartner für die erworbenen Einstellungen im Laufe der individuellen Sozialisation zu sich" selbst" betont. Die von uns vorgenommene Differenzierung der Selbstaussagen in Subkonzepte bestätig­

te sich. 5.2. Differenziertheit von Selbstkonzepten

Auf diese Frage wurde bereits im Ansatz bei der Betrachtung der Gründe für das Selbstreflektieren eingegangen. Dabei zeigte sich eine gewisse Variation. Wir hatten festgestellt, daß sich die Aussagen der Kinder in die von uns definierten Subkonzepte differenzieren lassen.

Die vorliegende Studie zeigt, daß individuell sehr differenzierte Selbst­konzepte zu erwarten sind, wenn Viertkläler dazu angehalten werden, darüber Auskunft zu geben" Wie sie sind". Nachweisen konnten wir, daß die Selbstkonzepte innerhalb dieser Stichprobe sehr differenziert sind. In der freien Selbstbeschreibung wurden unterschiedlich viele Aussagen ge­nutzt, die eigene Person zu beschreiben. Die Spanne reicht von zwei bis zu fünfzehn Selbstaussagen. Beim Vergleich der Geschlechter wird deutlich, daß Mädchen mehr Aussagen über die eigene Person treffen als Jungen

( signifikanter Unterschied p= 0.03).

Viertkläßler, so bestätigt sich, sind in der Lage, Aussagen über ihre eigene Person zu treffen. Die Personzuschreibungen differenzieren sich in allge­meine Aussagen, in Körperselbstaussagen, in soziale und Fähigkeitsselbst­

aussagen. Die Spannbreite der Aussagen und deren Begründetheit ist von

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