werden. Aus dieser Sicht entstand unsere Annahme, daß der Übereinstimmungsgrad zwischen Lehrer- und Schülermeinungen hoch sein wird. Sie erfuhr durch unsere Untersuchungsergebnisse eine Bestätigung.
Beim Vergleich der Wahl der Schwierigkeitsstufe durch den Schüler und der Lehrermeinung lassen sich wenig differenzierte Unterschiede erkennen. Geringe Verschiebungen zeigen sich bei der Wahl des Arbeitsblattes mit der höchsten Schwierigkeitsstufe. Die Entscheidungen seitens der Schüler liegen höher als das Fremdurteil des Lehrers. Betrachtet man das zahlenmäßige Ergebnis, so stimmen sechsundsiebzig Wahlen der Schwierigkeitsstufen durch den Schüler mit der Lehrermeinung überein. Größere Abweichungen treten nur bei elf Kindern auf. Fast die Hälfte der Wahlen stimmen überein. Lehrer dieser Klassenstufe scheinen die mathematischen Voraussetzungen ihrer Schüler gut zu kennen. Andererseits hat der Schüler durch die übernommenden Fremdurteile des Lehrers- in verbaler Form oder durch Leistungsbewertungen- gelernt, sich" selbst" einzuschätzen. Ein positiver Zusammenhang kann durch die dargelegten Ergebnisse bestätigt werden. Das hohe Maß an Übereinstimmung zwischen der Lehrer- und Schülermeinung verdeutlichen auch die eingesetzten Lehrer- und Schülerfragebhögen. Deutlich zeigt sich in der Erkundungsstudie ein hoher Zufriedenheitsgrad mit den Leistungen der Schüler im Fach Mathematik, da ja auch nur ein geringer Teil der Probanden schwache Mathematikleistungen aufweist. Übereinstimmende Tendenzen spiegeln sich in der Lehrermeinung wider. Es ergeben sich kleine Verschiebungen in der Einschätzung des Interesses am Fach Mathematik. Die Lehrer schreiben den Schülern günstigere Urteile zu, als das in den Selbstzuschreibungen durch die Schüler zum Ausdruck kommt. Hohe Übereinstimmungen sind in der Anstrengungsbereitschaft im Fach Mathematik nachzuweisen, jedoch im Sinne einer positiven Bereitschaft. Bei der Lehrermeinung treten kleine Unterschiede in der Einschätzung der Schüler mit geringerer Bereitschaft auf, da sich Schüler mehr Anstrengungsbereitschaft zuschreiben. Ähnliche Tendenzen sind bei der Mitarbeit im Fach erkennbar. Es wird deutlich, daß
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