3. Es erweist sich als sehr vorteilhaft, daß System selbst zu ergründen, d. h. zu analysieren, wie die zwischenmenschlichen Beziehungen zueinander geregelt sind und sich zu fragen:"Wie sehe ich mich in diesem Beziehungsgeflecht selbst?"
4. Und je stärker die Normabweichung des Schülers im Verhalten oder in anderen Bereichen ist, um so mehr sollte der Pädagoge das bestehende Beziehungsgefüge überprüfen.
5. Eingefahrene Verhaltensmuster auf Lehrerseite sowie entsprechende Reaktionsmuster auf Schülerseite sollten überdacht werden.
6. Störungen sind oft Appelle, Botschaften, die es zu entschlüsseln gilt und die für jeden Lehrer als Wegweiser für ein wirksames Lehrerverhalten dienen können.
7. Gleichzeitig sollte sich jeder Lehrer darüber im Klaren sein, daß auch er der Auslöser für eine Störung im Unterricht sein kann, denn eins ist klar, Unterrichtsstörungen sind häufig durch subjektive Einstellungen des Lehrers geprägt, also relative Beziehungen, die letztlich keine absolute Objektivität beanspruchen können.
Literatur
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Benikowski, B.: Unterrichtsstörungen und kommunikative Didaktik. Hohengehren 1995,
Hentig, H.: Die Schule neu denken. München 1993.
Ortner, A./Ortner, R.: Verhaltens- und Lernschwierigkeiten. Weinheim und Basel 1995.
Unterrichtsstörungen. Dokumentation, Entzifferung, Produktives Gestalten. Friedrich Jahresheft, Seelze V/1987.
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Winkel, R.: Theorie und Praxis der Schule. Hohengehren 1997.
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