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Einleitung.
Schwerer fiel der zweite Zweifel in’s Gewicht. Es ist schwierig und nach mehreren Richtungen hin bedenklich, medicinische Fragen vor weiteren Kreisen zu erörtern, und andererseits dürfte es kaum gerathen sein, Rousseau’s Krankheitgeschichte für ein ausschliesslich ärztliches Publikum zu schreiben, denn Rousseau’s Andenken gehört allen Gebildeten und Alle dürfen beanspruchen, dass das, was über den grossen Mann geschrieben wird, ihnen zugänglich sei. Diese Schwierigkeit ist nicht zu beseitigen, doch habe ich mir gesagt: Die Aerzte werden es nicht übel nehmen, wenn sie manches lesen müssen, was ihnen selbstverständlich ist, und die Anderen werden sich bemühen, das, was ihnen als fremdartig erscheint, zu verstehen, und nöthigenfalls über einen Fachausdruck hinwegsehen.
Ueber die von mir benutzten Bücher will ich mir nur wenige Worte gestatten.
Zunächst ist mit Bedauern hervorzuheben, dass eine vollständige und brauchbare Ausgabe der Werke Rousseau’s nicht vorhanden ist. Die einzige neue Ausgabe, die 1877 bei Hachette& Comp. in Paris erschien, ist zwar vollständig und billig, aber auf schlechtem Papiere so schlecht gedruckt, dass der sie Benutzende sein Augenlicht auf’s Spiel setzt.
Dieerstebrauchbare Lebensbeschreibung Rousseau’s ist im Jahre 1821 veröffentlicht worden: Histoire de la vie et des ouvrages de J.-J. R.; par V. D. Musset