Bücher über Rousseau’s Krankheit.
Pathay(2 vol. Paris. J. L, J. Briere). Von diesem Werke erschien 1827 eine neue Auflage in einem Bande, die zwar geschickter apgefasst, aber weniger vollständig und deshalb weniger verwendbar ist als die Ausgaben von 1821 und 1823.
Musset-Pathayp’s Buch ist reich an Stoff, doch wird der Verfasser, obwohl er eine Apologie zu schreiben beabsichtigte, Rousseau vielfach nicht gerecht. Dieser Umstand veranlasste Dr. G. H. Morin, als Vertheidiger Rousseau’s aufzutreten und in einem durch Gründlichkeit und kritische Schärfe ausgezeichneten Werke die gegen Rousseau erhobenen Vorwürfe zu widerlegen (Essai sur la vie et le caractere de J.-J. R. Paris, 1851. Ledopen). Morin war Arzt, und sein Buch war mir deshalb besonders interessant. Doch ist es gerade im medicinischen Sinne sehr ungenügend. Vor Allem verkennt Morin durchaus den Umfang der wahnhaften Auffassung Rousseau’s und lässt nur die handgreiflichsten Aeusserungen des Irrsinns als solche gelten. Mit guten Gründen weist Morin die von Musset-Pathay unterstützte Behauptung, Rousseau Sei durch Selbstmord gestorben, zurück, Er vertritt in eingehender Erörterung die Annahme einer serösen Apoplexie als Todesursache, Ausführungen, die im Jahre 1851 vollkommen berechtigt waren, begreiflicherweise aber den heutigen Anschauungen nicht entsprechen.
Ausschliesslich vom Standpunkte des Chirurgen betrachtet Rousseau der bekannte L. A. Mercier(Explication de la maladie de J.-J. R. et de l’influence, quelle a eue sur son caractere et sur ses Ecrits, 2. ed. Paris.