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Einleitung.
Neuerdings hat wieder Einer, der die Welt vom Standpunkte der Harnwerkzeuge aus betrachtet, behauptet, Rousseau’s Blasenleiden mache den ganzen Menschen verständlich(Colombani, J.-J. R., psychopathe urinaire. Revue de Psych. No. 8. 1901). Es ist schwer, solche falsche Denkweisen todtzumachen.
Regnard nennt übrigens noch einige Schriften, die mir bisher nicht zu Gesicht gekommen sind: J. Hildebrand, J. J. R. vom Standpunkte der Psychiatrie. Berlin, Gärtner. 1884. A. Binet, Etudes de Psychologie experim. II. Paris, Doin. 1888. H. Beaudouin, La vie et les oeuvres de J.-J. R. Paris. 2. vol. 1891.
Aus den neueren nichtmedicinischen Schriften über Rousseau ist mir, soweit wie ich sie gelesen habe, kein Gewinn erwachsen.
Nur noch ein paar Worte zur Sache. Wenn auch die deutschen und die schweizerischen Urtheile über Rousseau im Allgemeinen gerechter sind als die französischen, so sind sie doch vielfach deshalb schief, weil die Beur-| theiler nicht den richtigen Standpunkt einnehmen; weil ihnen die Kenntnisse fehlen, die zum Verständnisse Rousseau’s nöthig sind. Alle„Constructionen“ des Charakters von psychologischen Standpunkten aus, alle pspchologischen Motivirungen der Schicksale und Entschliessungen sind werthlos, denn die Literatur-Kenntniss und die Psychologie befähigen nie und nimmermehr zum Verständnisse des Pathologischen. Alles Sperren hilft da nichts; entweder muss der Literatur