Rousseau’s Mannesalter.
treten. Als Rousseau dies erfuhr, war er tief erschüttert. Er bemerkt, dass diese Reise ihm deshalb denkwürdig sei, weil auf ihr der vertrauensvolle Sinn, der ihm angeboren gewesen sei und dem er sich bis zum Alter von Zweiundvierzig Jahren immer rückhaltlos ohne | Nachtheil habe überlassen können, zum ersten Male ins Wanken kam.„Süsses, frommes Trugbild der Freundschaft, Gauffecourt war der Erste, der deinen Schleier vor meinen Augen hob!“ Nachdem er sich in Lyon von Gauffecourt getrennt hatte, nahm er den Weg durch Savoyen, um Frau von Warens zu besuchen. Auch hier machte er eine traurige Erfahrung, Verarmt, moralisch verkommen und geistig stumpf geworden trat ihm die petite maman entgegen. Rousseau hatte die unglückliche Frau schon bisher nach Kräften unterstützt und drang nun in sie, sich ihm anzuschliessen und bei ihm zu bleiben. Es war umsonst. Er hat sich später bittere Vorwürfe darüber gemacht, dass er nicht alles im Stiche gelassen habe, um das Loos seiner früheren Beschützerin bis zuletzt zu theilen, Vorwürfe, die nicht ganz gerecht sein dürften. Freundlichere Eindrücke erhielt Rousseau in Genf. Seine Mitbürger kamen ihm mit Hochachtung und Herzlichkeit entgegen, und das Bewusstsein, als berühmter Bürger von der Vaterstadt begrüsst zu werden, aus der er vor sechsundzwanzig Jahren schimpflich entflohen war, that Rousseau unendlich wohl. Er entschloss sich, zum calVinischenBekenntnisse zurückzutreten und seinenWohnsitz vom nächsten Frühjahre ab in der Heimath zu nehmen.