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Der zweite Brief,
Ich gestehe, dass der Name, den mir meine Schriften erworben haben, mir die Ausführung meines Vorhabens sehr erleichtert hat. Man muss für einen guten Autor gehalten werden, um sich ungestraft zu einem schlechten Copisten machen zu dürfen und doch als solcher der Arbeit nicht zu ermangeln. Ohne jenen Titel würde man diesen vielleicht gar zu ernsthaft genommen haben, und das hätte mich elend machen können. Denn der Lächerlichkeit will ich gern Trotz bieten, die Geringschätzung aber würde ich nicht so leicht ertragen. Habe ich in dieser Hinsicht durch mein Ansehen einiges gewonnen, so wird dieser Vortheil doch reichlich aufgewogen durch die Unzukömmlichkeiten, die aus eben diesem Ansehen erwachsen, wenn man nicht sein Sklave sein, sondern allein und unabhängig leben will. Diese Unzukömmlichkeiten haben mich, wenn auch nicht sie allein, aus Paris vertrieben und sie werden, da sie mich in meine Zufluchtstätte verfolgt haben, ganz sicher noch weiter treiben, vorausgesetzt, dass sich meine Gesundheit wieder kräftigt. Eine andere Geissel für mich war in jener grossen Stadt die Menge angeblicher Freunde, die sich meiner bemächtigt hatten und, indem sie mein Herz nach dem ihrigen beurtheilten, mich durchaus auf ihre Weise, aber gar nicht auf die meine glücklich machen wollten. Um mir meine Zurückgezogenheit zu verleiden, sind sie mir mit ihren Zumuthungen dahin gefolgt. Nur dadurch, dass ich mit Allen brach, konnte ich mir jene bewahren. Seit dieser Zeit erst bin ich wahrhaft frei.
Frei! Nein, ich bin es noch nicht. Meine letzten